Aérostatik.
giebt es eine grosse Klasse von Erscheinungen an Gasen —- alle diejenigen
nàmlich, welche in raschen Schwingungen bestehen, oder solche enthalten —
die man als Schall wahrnimmt, und welche deshalb, schon der experimentellen B
Methodik wegen, ebenso wie die Schwingungen elastischer fester Körper, zweck- E
mássiger Weise in der Akustik im Zusammenhange behandelt werden. Drittens |
sollen hier nur diejenigen Erscheinungen Platz finden, für deren Verständniss die | S
Stetigkeitstheorie der Materie als Grundlage zunächst ausreicht; die entgegen- | Zi
gesetzte Hypothese, die Molekulartheorie, hat grade für die Gase zu einer |
Disciplin geführt, welche ausgebildet genug ist, um ein Ganzes für sich zu bilden |
(s. Art. Kinetische Gastheorie). Viertens endlich machen sich bei sehr vielen
Erscheinungen an Gasen die Einflüsse der Temperatur in so erheblichem b
i Maasse geltend, dass es selbst in erster Annäherung nicht moglich ist, sie ohne F
HE hg Riicksicht auf dieselben zu verfolgen, und dass es somit nothwendig wird, die
Hil A A Hi Betrachtung derselben bis zur Untersuchung der Wármeerscheinungen zu ver-
UN schieben; namentlich gilt dies von fast allen Erscheinungen, welche eine be-
stimmte Varietät der Gase, die sog. Dämpfe, darbieten, d. h. Gase, die nicht weit h
| vom Zustande der Verflüssigung entfernt sind. Hier sollen Temperatureinflüsse | Y
TU nur da, wo sie als nothwendige Correktionsglieder auftreten, Berücksichtigung | ei
finden, und es wird zu diesem Behufe ein wichtiges Gesetz der Wärmelehre, das ;
Gesetz von Gav-Lussac, vorgreifend benutzt werden; ein Gesetz, welches dem
BovLE’schen zur Seite steht, und für Gase aussagt, dass der Druck, resp. das
Volumen irgend einer Temperatur 9 durch Druck resp. Volumen bei 0° sich |
annähernd mittelst der Formeln p = p, (1 + a8) und 2 = v, (1 + a9) ausdrückt, | le
wo die Grösse @ sowohl für ein und dasselbe Gas als auch für verschiedene |
Gase als endlich auch in beiden obigen Gleichungen mit derselben Annäherung
einen und denselben Werth hat, mit welcher das BovLe'sche Gesetz (s. oben) | T
Ili i erfüllt ist. | 5
il DH Aérostatik. |
Gleichgewicht eines Gases. Für das Gleichgewicht eines Gases gelten, | k
| wenn X Y Z die Componenten der wirkenden Krifte, p der Druck und p die | €
| Dichte ist, dieselben Gleichungen (4), pag. 365, wie für Flüssigkeiten: | i
| 1 0p 1 0p 1 op | v
Wr C T I SU e
| M | Hiernach sind auch bei Gasen X Y Z stets die Differentialquotienten einer |
T "i und derselben Grósse | c
I v= [2 @
(| HEIDE nach den Coordinaten, und es ergiebt sich der Satz: Gase kónnen nur unter |
ELTE I der Wirkung von Kräften, die ein Potential haben, im Gleichgewicht sein. Da- | I
I 1 tu M gegen wird hier die Beziehung zwischen p und p eine andere wie bei Flüssig- St
| keiten, nàmlich die durch das BovrE'sche Gesetz gelieferte: | e
p = a?p, also dp = a? do, (3) |
wo a eine Constante ist; und folglich wird das Potential /, im Gegensatz zur |
Gleichung (5), pag. 365 | :
d
entweder: V= af? — a? [og p -t- const
mi m rr 7
| na d oder: V= ar | e = a? log p + const.