532 Gefässbarometer,
Ende nach unten in ein Gefäss mit Quecksilber taucht und vertikal aufstellt.
Nimmt man nun den Finger weg, so bietet die kurze Röhre keine weitere Er-
scheinung dar, sie bleibt mit Quecksilber gefüllt; dagegen sinkt in der längeren
Röhre das Quecksilber herab, bis nur noch eine Säule von etwa 76 cm übrig
bleibt; das somit über der Sáule entstandene Vacuum heisst die TonRICELLI'sche
Leere. Dass wirklich die vertikale Sáulenhóhe das maasgebende ist, sieht man
am einfachsten daran, dass, wenn man die lange Róhre neigt, das Niveau stets
in derselben Hóhe bleibt, sich also dem Ende der Róhre immer mehr náhert,
bis die Flüssigkeit die Röhre schliesslich ganz erfüllt. Alle Aenderungen, welche
der Luftdruck erfährt, geben sich durch Aenderungen in der Höhe der Quecksilber-
säule zu erkennen, und damit ist das Barometer im Princip hergestellt. Zugleich
ergiebt sich der mittlere absolute Betrag des Luftdruckes auf 1 gem gleich dem
Gewichte von 76 ccm Quecksilber, also
o7 18:596 »« 76 — 1033:2983 er,
und allgemein beim Barometerstande 2
2 = 18:596 à.
Man ist übereingekommen, den Druck von 76 cs Quecksilber als »eine
Atmosphüre« zu bezeichnen und drückt háufig starke Drucke durch ihn als Ein-
heit, also in Atmospháren, aus. Wenn hiernach die Luft, in der wir leben,
auf unsere Korperoberfliche einen Druck von etwa 10000 &gr ausübt, so em.
pfinden wir denselben doch nicht, weil er auch das Innere des Kórpers durch-
dringt und seine Wirkungen dabei theils durch Vertheilung auf eine kolossale
Oberfläche sich abschwáchen, theils durch Erzeugung von Gegenwirkungen sich
ausgleichen. Ueberhaupt verbreitet sich der Druck der Atmosphäre, fast ohne
eine Aenderung zu erleiden, in alle nicht völlig luftdicht abgeschlossenen Räume,
z. B. in die Zimmer, und es ist daher nahezu gleichgültig, wo man ein Barometer
aufstellt (was beim Thermometer bekanntlich durchaus nicht der Fall ist).
Gefässbarometer. Diese Form hat sich unmittelbar aus dem TORRICELLI-
schen Apparate durch Einführung von für die Messung günstigen Verhältnissen
entwickelt. Zunächst ist zu beachten, dass die Höhe der Quecksilbersäule vom
Spiegel im Gefässe auszurechnen ist; soll dies ein constanter Nullpunkt sein, so
muss man das Gefäss so weit wählen, dass das in die Röhre mehr eintretende
oder in das Gefäss zurücktretende Quecksilber den Spiegel nicht merklich, nicht
mehr als etwa um 0:05 zm veründere. Da sich nun die Schwankungen des
Barometerstandes 85 und des Gefässspiegels à S umgekehrt wie die Querschnitte,
a:so umgekehrt wie die Durchmesserquadrate 4? und D? verhalten, so bedarf
es eines Gefásses vom Durchmesser
3
0:05"
also, da à nicht selten auf 40 zz ansteigt und d nicht unter 5 mm betragen
soll, D — 141 mm. So grosse Gefässe sind schon tür Standbarometer, die stets
an demselben Orte aufgestellt werden, misslich, und man wird zum mindesten
ein Gefäss wählen, das von der Mitte aus, wo der Spiegel sich befindet und wo es
die obige Breite hat, nach oben und unten sich stark verjingt (Fig. 1972). Zu
Reisebarometern sind aber auch solche Gefüsse des grossen Gewichtes und
der leichten Zerbrechlichkeit halber unbrauchbar, und man muss dann auf andere
Weise für Constanterhaltung des Spiegels sorgen. Hier ist namentlich das in der
originalen Form wie in vielen Nachbildungen ausserordentlich verbreitete FoRTIN-
sche Barometer zu erwühnen, dessen Gefáüss unten durch einen Beutel aus Leder
D=d
od
Sp
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18€