Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Gasometer. 
Andere a&romechanische Apparate und Maschinen. 
Von den aérostatischen oder auch sog. pneumatischen Apparaten und 
Maschinen, die also ihrer Grundlage oder ihrem Zwecke nach mit dem Gleich- 
gewicht, dem Druck und der Bewegung der Gase zu thun haben, kónnen hier 
nur einige wenige und auch diese nur ganz kurz angeführt werden. 
ManiorTE'sche Flasche. Sie besteht aus einer grósseren Theils mit einer 
Flüssigkeit gefüllten Flasche. Am Boden hat sie eine seitliche Ausflussóftnung, 
in die Oeffnung am Halse ist luftdicht eine Róhre eingesetzt, welche ein Stück 
weit in die Flüssigkeit hineinragt.  Fliesst diese aus, so sinkt zwar ihr Niveau 
im Gefáss allmählich, in die Röhre wird aber die äussere Luft bis ans Ende 
hineingedrückt, steigt in Blasen in die Flasche auf, und der die Ausfluss- 
geschwindigkeit bestimmende Druck ist stets der von der Sáule vom Ende der 
Róhre bis zum Ausflussniveau herrührende; er, also auch die Ausflussgeschwindig- 
keit ist daher constant, und dieser constante Werth kann durch Stellung der Róhre 
grösser oder kleiner gewählt werden. Diese und ähnliche Einrichtungen werden 
überali da, wo Druck und Geschwindigkeit während einiger Zeit constant erhalten 
werden sollen, in den Kreis der Versuchsapparate geeignet eingeschaltet. 
Gasometer. Die grossen, in der Praxis dienenden Gasometer wirken ganz 
analog wie die ManiorTE'sche Flasche, nur die Form und Bestimmung sind andere. 
In einen oben offenen Cylinder taucht eine cylindrische Glocke; auch hier würde 
das im Cylinder enthaltene Wasser constant ausfliessen. Statt dessen führen 
durch das Wasser in die Glocke hinein zwei Röhren, eine zum Füllen mit Gas, 
die andere zur Fortleitung desselben; je nach dem Gasinhalt steht die Glocke 
höher oder tiefer, und ihr Gewicht drückt das Gas zusammen. Auch im kleinen 
werden derartige Gasometer hergestellt und benutzt; üblicher ist aber ein etwas 
anders construirter Apparat. Auf den Deckel eines hohen Cy- 
linders À ist mittelst Stäben ein zweiter, kürzerer, oben oftener, 5, B 
aufgesetzt; von ihm ragt eine Röhre c bis an das untere Gefáss, 
eine zweite 7 bis fast an seinen Boden; sie kónnen durch die 
Hähne 4 und 7 verschlossen werden; das Gefäss 4 hat oben 
die Hahnóffnung e, unten die nach oben gerichtete Pífropfen- 
Oeffnung f. Bei geschlossenem f, offenem e% und % füllt man 
durch B Wasser ein, bis À gefüllt ist. Nun schliesst man % und %, 
füllt 7 mit Wasser, und leitet bei / das Gas durch ein gebogenes 
Rohr ein, welches dem verdrüngten Wasser nebenher auszufliessen 
gestattet. Nun schliesst man /, óffnet £, das aus 2 herunterfliessende Wasser 
comprimirt das Gas, und man kann es mit dem gewünschten Druck bei c aus- 
fliessen lassen oder durch Z in ein über Z gestülptes Gefàss füllen. 
  
  
  
(Ph. 204.) 
Druckregulatoren. Zur möglichst exakten Constanterhaltung des Druckes 
sind noch zahlreiche andere Apparate construirt worden, die zum Theil auch 
mit den obigen oder unter einander combinirt werden. 
Pneumatische Wanne. Wenn man ein Gas aus dem Apparat, in welchem 
man es entwickelt hat, in ein mit Luft gefülltes Gefäss treten lässt, so erhält 
man es nicht rein, sondern mit Luft gemischt. Man füllt daher eine offene 
Wanne und ein Gefäss mit kleiner Oeffnung, z. B. eine einseitig offene Röhre 
mit der sogen. Sperrflüssigkeit (Quecksilber, Wasser u. s. W.), taucht die Röhre, 
sie mit dem Finger verschliessend, in die Wanne, nimmt den Finger fort und 
führt mittelst gebogener Röhre das Gas in das obere Getäss in Bläschenform 
und unter allmählicher Verdrängung der Flüssigkeit ein; Bedingung ist, dass der 
WiNKELMANN, Physik. 1, 
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
    
     
   
    
   
    
   
   
   
    
   
   
     
    
  
   
  
  
  
  
 
	        
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