Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
welchen 
ktrische 
chenden 
je, aber 
schliess- 
mender 
ing und 
die ge- 
nes seit 
ines von 
meln zu 
lerstand 
f seiner 
d Dicke 
ist, den 
standes: 
Bahnen 
ümmtes 
je u. A. 
H?) eine 
"hneger«, 
Aachen, 
hfórmig- 
h Gase, 
ausüben 
eolipile; 
gestellte 
11g vom 
ebogene 
resetzter 
ält man 
sspulver 
sondere 
lie man 
und auf 
?gangen 
ewichte 
n 2 bis 
inlichen 
Luftschifffahrt. 571 
Wurfbahn unterscheidet, theils weil statt des dortigen Impulses hier eine dauernde, 
allerdings abnehmende Kraft wirkt, theils, weil die jedesmalige Richtung der Be- 
wegung durch die Form der Patrone mitbestimmt wird, wie denn z. B. eine 
winkelig gebogene Patrone sogar eine eckige Flugbahn zur Folge hat. Anderer- 
seits kann man bestimmte Flugbahnen erzielen, indem man, wie bei den Kriegs- 
raketen vielfach geschehen, der Patrone eine Rotation um die Axe giebt und 
die Ausflusslócher in bestimmter Weise anordnet. 
Luftschifffahrt. 
Allgemeines. Nachrichten über Ideen und Versuche, in der Luft auf- 
steigende Apparate zu bauen, reichen sehr weit zurück, sind aber theils unbe- 
glaubigt, theils sachlich verfehlt. Letzteres gilt auch noch von dem naheliegen- 
den Gedanken, aus Ballons die Luft auszupumpen, weil solche Ballons durch 
die áussere Luft zerdrückt werden müssen. Einen wesentlichen Fortschritt 
machte GarrN mit dem Vorschlage, den Ballon mit leichterer Luft zu füllen, 
ohne dass er jedoch hierzu Rath gewusst hätte. Der Erste, der einen Ballon 
zum Steigen brachte, durch die Inquisition aber an der Fortsetzung seiner Ver- 
suche verhindert wurde, war der Portugiese GUSMAN (1736). So kam es, dass 
nicht er, sondern die Brüder MowTGoLrIER (1783) als Begründer der Luftschiff- 
fahrt zu nennen sind. Eine Montgolfière enthält Luft, die aber durch ein unter 
ihr unterhaltenes Feuer auf hoher Temperatur, also geringer Dichte erhalten 
wird. In demselben Jahre 1783 wandte CHARLES das Wasseıstoffgas an, welches 
1766 entdeckt und 1:782 von CavaLLo bereits benutzt worden war, um damit 
gefüllte Seifenblasen emporsteigen zu lassen. Solche Ballons heissen Charhliéren. 
Endlich ersetzte GRENIER (1836) den Wasserstoff durch Leuchtgas. 
Bestandtheile. Der Ballon wird aus leichtem Seidenstoff hergestellt, mit 
Leinólfimrniss oder áhnlichem Material luftdicht gemacht und, theils zur Erhöhung 
der Widerstandsfáhigkeit, theils zur Befestigung der Gondel mit einem Netzwerk 
dünner Stricke umgeben. Ausserdem gehört zu seiner Ausrüstung noch eine 
genügende Quantität Ballast (Säcke mit Sand u. s. w.), (bei der' Charliere) ein 
von der Gondel aus zu regierendes Ventil zum Oeffnen und Schliessen des 
Ballons, und der Anker zum Landen; endlich hat GREEN ein „Leitseil« ange- 
geben, welches, wie die Federn bei Wagen, der Gondel einen ruhigeren Gang 
verleiht. Die beliebteste Form ist stets die einer Kugel, eventuell mit schlauch- 
förmigem Ansatz nach unten, geblieben (s. jedoch w. u.); von der Vereinigung 
mehrerer Ballons und selbst von Charlieren und Montgolfieren zu einem einzigen 
Luftschiff und ähnlichen Abänderungen ist man schliesslich wieder zurückgekommen. 
Da das Gas in grósseren Hóhen sich auszudehnen strebt, darf man Charliéren 
anfangs nicht vollstindig füllen. Zu Demonstrationszwecken stellt man kleine 
Ballons aus Collodium her. 
Vergleichung der drei Arten von Luftballons. Es sei das Volumen 
des Ballons, s' das specifische Gewicht seines gasfórmigen Inhaltes, s das der 
äusseren Luft, x das Gewicht aller festen Bestandtheile des Ballons; dann muss, 
damit überhaupt ein Aufstieg erfolge, m + vs'< vs sein. Die Steigkraft des 
Ballons ist also 
S=0(5s—s)— mn, 
und seine Tragkraft, d. h. das Gewicht, welches er ausser dem Gewicht seiner 
nothwendigen Theile #, noch emporheben kann, ist, 
T « v(s — s) — mg. 
  
  
  
  
    
  
  
   
    
  
    
   
  
  
  
  
   
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
    
    
  
    
   
   
    
   
  
    
   
    
  
    
   
  
    
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.