Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

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Reibungscoëfficienten der Gase. 599 
kommen?) Bei den Versuchen von KocnH bestand die grósste Schwierigkeit 
darin, die hohen Temperaturen constant zu erhalten, bei denen « gemessen 
wurde. Die Einrichtungen seiner Apparate sind im Original nachzulesen. Es 
wurde mit 2 Capillaren n zwischen den Temperaturen 272? und 380? gemessen 
und es ergab sich bei 300? und 380? 
1399 — 0:000532 gr 
7389 — 0000656 (5) 
Unter der Annahme, dass noch bei 0° das MaxweLL'sche Gesetz bei Hg- 
Dampf erfiillt ist, berechnet sich aus obiger Formel 
no = 0:000 162. 
Eine Reihe sehr ausführlicher Untersuchungen sind von LOTHAR MEYER?) 
theils allein, theils in Verbindung mit ScHuMANN?) und STEUDEL*) angestellt 
worden über Transpiration von Dämpfen. Der Apparat, dessen sie sich bei 
diesen Untersuchungen bedienten, bestand. in der Hauptsache aus einer spiral- 
fórmig gewundenen Glascapillare, welche sich in einem weiten Glasrohr befand, 
das nach unten in das Siedegefäss auslief. Die Flüssigkeiten wurden zum Sieden 
gebracht, umhüllten mit ihren Dämpfen die Capillare, welche dabei also stets die 
Siedetemperatur hatte, und strömten durch die Capillare von oben nach unten 
in ein gekühltes Messrohr. Die überschüssigen Dämpfe wurden durch einen 
Rückflusskühler verdichtet und in das Siedegefäss zurückgeleitet. Die ersten Beob- 
achtungen für Benzoldampf ergaben bei der Temperatur 85° 7 = 0000152, bei der 
Temperatur 72° n—0:000127, während Purvy bei 16-8° gefunden hatte n =0-000076. 
Die Versuche von MEYER und SCHUMANN erstreckten sich auf Fettsäuren und 
ihre Ester und ergaben folgende Werthe, die alle gültig sind für die Siedetempe- 
ratur der einzelnen Substanzen (bei 760 zz). 
  
| 
| H | Methyl | Aethyl | Propyl | Isobutyl Amyl 
  
  
0:000159 | 0-000172 | 0:000160 
Essigsäure . . . . . .|0:000106 |0:000152 |0:000152 |0:000160 |0:000155 pem 
Propionsäurs  /. +... lonia 0:000150 | 0:000158 | 0:000158 | 0:000164 |0:000158 
0-000173 | 0-000156 
0000172 
Ameisensiure . .  . 
  
  
Normale Buttersáure . . | 0:000129 |0:000159 |0:000160 |0:000164 |0:000167 | 0:000155 
0:000121 |0:000152 |0:000151 |0:000153 |0:000158 0:000155 
0:000136 | 0:000163 | 0-000165 |0'000167 | 0:000154 — 
Isobuttersiue ..... …. . 
Valeransiure .. , — . . 
  
  
  
  
Es ergiebt sich daraus, dass alle Ester bei ihrem Siedepunkt nur äusserst 
wenig verschiedene Reibungscoéfficienten besitzen. 
STEUDEL untersuchte Alkohole ünd die entsprechenden Chloride, Bromide 
und Jodice auf ihre Reibung und fand folgende Zahlen, die ebenfalls für die be- 
treffenden normalen Siedepunkte gelten: 
  
Alkohol | Chlorid | Bromid |  Jodid 
  
  
  
Methyl . . os. . 0000185) — — | 0000245 
Aethyl . . . . . [0000142 | — |0:000183 |0:000216 
Propyl . . . . .|0000142 [0000146 |0-000184 |0:000210 
Isopropyl . . . . [0000162 |0'000148 |0:000176 | 0000201 
Butyl. . . . . .|0000143 [0000149 | —  |0-000202 
Tsobutyl . . . . . |0000144 |0-000150 |0-000179 | 0-000204 
Tertiáres Butyl . . |0:000160 | 0:000150 — = 
  
7) GRAETZ, WiED. Ann, Bd. 7, pag. 497. 1879. 
?) LoTHAR MEYER, WIED. Ann. Bd. 25, pag. 340. 1885. 
3) L. MEYRR und SCHUMANN, WIED, Ann. 13, pag. I. 1881. 
#) STEUDEL, WIED. Ann 16, pag. 368. 1882; L. MEYER, WIED, Ann. 16, pag. 394. 1882. 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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