Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

TS S GUN 
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Diffusion. 
  
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in der verdünnten Lósung eine dem Ueberschuss entsprechende Anzahl von H- 
| Ionen, in der concentrirten die gleiche Anzahl von Cl-Ionen an die Oberfläche 
T gehen muss. Die verdünnte HCl-Lósung ládt sich somit positiv, die concen- 
| trirte negativ elektrisch. Dadurch wird eine Kraít erzeugt, welche die H-Ionen 
von Orten niederer zu Orten hóherer, die Cl-Ionen von Orten hóherer zu solchen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
niederer Concentration hintreibt und der stationáre Zustand wird schliesslich der s 
sein, bei dem das Zummenwirken von osmotischem Druck und elektrostatischer s 
Ladung beiden Arten von Ionen gleiche Geschwindigkeiten ertheilen. | 
Hh | Sind w und v die Geschwindigkeiten, die dem Kation und Anion durch 1 
1H | gleiche Kräfte ertheilt werden und ist P das Potential der elektrostatischen t 
UNI Ladung im Punkte x, so lautet die Bedingung dafür, dass beide Ionen mit 
| gleicher Geschwindigkeit wandern: t 
H lo^ AP ] ^ P 
| ii E puer 23 = 5 X d : © 
1 folglich ER Od eo 1 
ii de. wrsds (5) 
| | Unter Einfluss dieser Kraft allein wiirden sich zur Zeit / durch den Quer- x 
i schnitt ¢ die Mengen der Ionen bewegen: | : 
HE gr nl a PE | 
S umm dex dp cr e Ce (6) 
Ja w+ dx Jan WA U dx s 
Die thatsáchlich diffundirenden Mengen werden sein e 
Sa >= S, ub St: y Rum S4 m Su, s 
d. h. 3 
. gt Zw dp gtp, 2w du ! a 
ST rd ST Od 
get de dp qth Iv du e | 
Th wu-tods J. wu+vdx \ 
Setzen wir aus (2) die Werthe von /, und /, ein, so wird: c 
C 
Sam S 1121-1072 95, Jer 2 (8) ( 
d. h. es diffundiren beide Ionen gleich schnell, wie es den Voraussetzungen und e 
Thatsachen nach nothwendlg ist. Gleichung (8) giebt die Menge Salz in g7- f 
Molekeln, die in der Zeit £ durch den Querschnitt g geht und zeigt, dass für f 
verdünnte Salzlósungen auch das Fick'sche Elementargesetz streng gültig ist. 
Die Salzmenge, die beim Concentrationsgefálle 1 in einer Secunde durch 8 
den Querschnitt eines gcm hindurchgetrieben wird, d. h. der Diffusionscoéfficient Æ 
ist demnach: dns mi cut 
CM“ 
2=1"121. 10%: 5, WED 95186 D (9) x 
wo f, nicht auf 0? sondern auf 18? umgerechnet ist. 
Wir kónnen somit die Diffusionsconstante in absolutem Masse berechnen, \ 
wenn wir die absoluten Geschwindigkeiten der Ionen des betreffenden Salzes ! 
kennen. 1 
Die Werthe von w und v ergeben sich aus KOHLRAUSCH’s Versuchen. Doch ; 
da diese sich auf die Concentration z — 10-4 beziehen, ist bei ihnen die Ver- 
dünnung der Lösung, bei der alles Salz an der Elektrolyse theilnimmt, noch 
nicht erreicht, was die obigen Entwickelungen doch voraussetzen. Deshalb sind 
alle Zahlen KonLrAUSCH'S noch mit 1047/1216 = 1°16 multiplicirt worden, in | 
welchem Verhältniss Chlorkalium bei der Concentration 10—# dissociirt erscheint. 
Man erhält so: | 
bad 78 0 NN ee
	        
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