Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

Diffusion. 
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wo 4 — Querschnitt des Rohres, und hieraus findet sich 4. 
  
Bei diesen Untersuchungen ergaben kurze Versuchszeiten stets kleinere 
Diffusionscoéfficienten als man bei lángerer Dauer erhielt, und ebenso erwiesen 
die £ aus dem unteren Theil der Diffusionsróhre berechnet sich grósser, als 
wenn man sie aus dem Gasinhalt des oberen Theiles bestimmte. Daraus schliesst 
von OBERMAYER: die Diffusion geht dort, wo die kleinen Dichtigkeitsgefálle herrschen, 
schneller und dort, wo die grossen Gefälle vorkommen, langsamer vor sich als 
dies nach der Theorie zu erwarten würe. Ferner gaben von OBERMAYER die Gase 
mit 3 und mehratomigen Molekülen, in Wasserstoff diffundirend, gróssere derartige 
Abweichungen als die Gase mit 2atomigen Molekülen, z.B. sind diese Abweichungen 
grôsser für: H —CO,; H—N,0; H—CH,; H— C,H,; H— C,H, als tir 
H— O; H— CO; H — Luft. 
Die so beobachteten Veränderungen von % sind freilich klein und steigen 
ausser bei den drei und mehratomigen Molekülen fast nie über 49 des Wertbes 
von %, doch übertreffen sie durchaus die Versuchsfehler und finden sich bei 
beiden benutzten Methoden. 
Dass £ nicht constant, hat auch Warrz (27) aus Beobachtungen gefolgert, die 
sich auf Luft — CO, beziehen und gestatten, den Diffusionsvorgang in verschiedenen 
Querschnitten eines Gefässes mit der Zeit zu verfolgen. Sein Apparat bestand aus 
einem starken, unten geschlossenen, oben mit einem abhebbaren Deckel versehenen 
Kasten von Eisenblech, der eine Tiefe und Linge von 50:3 cz und eine Breite 
von 71 cm hatte. An der breiten Aussenseite desselben waren in den Abständen 
10:0 cm, 20:1 c und 35:2 cm von der Mündung drei rechteckige mit dem Kasten 
gleich. lange Röhren angelöthet. Neben diesen lagen in die schmalen Vertikal- 
wände des Kastens eingeschnittene viereckige Fenster, die zusammen mit den be- 
nachbarten Röhrenmündungen durch planparallele Gläser verschlossen wurden. 
Der Kasten wurde mit CO, gefüllt und durch ein Paar gegenüberliegender 
Fenster das eine Strahlenbündel eines JAMın’schen Interferentialrefaktors geschickt, 
während das andere Bündel durch die anliegende Röhre ging. Durch. die nach 
Abheben des Deckels im Kasten stattfindende Diffusion von Luft gegen CO, er- 
hielten die durch den Kasten gehenden Strahlen Phasenánderungen, welche ein 
Wandern der mit einem Fernrohr beobachteten Interferenzstreifen bewirkten. 
Aus dieser Bewegung liess sich auf die Zusammensetzung des Gasgemisches an 
der betreffenden Stelle im Kasten schliessen und sich der Diftusionscoëfficient 
bestimmen. Es ergab sich derselbe nach unserer, ein constantes £ voraussetzenden 
Gleichung (2) berechnet als verschieden für die drei untersuchten Querschnitte und 
auch in jedem einzelnen Querschnitt náherte sich £ erst alimühlich einem con- 
stanten Grenzwerth. Diese Grenzwerthe für den obersten und untersten Quer- 
schnitt unterscheiden sich etwa um 42. Aus diesen Versuchen hat HAUSMANINGER 
(28) £ genühert ausgerechnet unter der Annahme, dass die Diffusionsgleichung laute: 
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und fand danach, dass £ für Luft — CO, wahrscheinlich wirklich nicht constant sei. 
Wenn nun auch nach allem Angeführten £ wohl veránderlich sein wird 
und somit Gleichung (1) nicht mehr den Diffusionsvorgang richtig darstellt, sondern 
an ihre Stelle Gleichung (5) zu setzen würe, so weichen doch die beobachteten 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
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