ôrper,
|: Gas-
s ein-
ss sie
láche
Ober-
rgang
ch be-
chen
r Ad-
áltniss
.3) zu-
r ent-
etzten
0
0
0
0
0
stente
.AYSER
recht
Glas-
enden
wenig
ihrer
ıtheils
adsor-
s den
iahme
oder,
dem
utung
meln:
s den
cheint
g-Diss.
Capillare Einwirkung. 679
dies zu sein, dass gleichen Druckánderungen etwa gleiche Aenderungen
der adsorbirten Gasmengen entsprechen.
In Bezug auf den Einfluss der Temperatur fand PrkmFERD, dass die
bei Temperaturerhóhungen losgelósten Gasmengen ersteren nahezu proportional
sind. Dass dieser Satz aber nur beschränkte Giltigkeit hat, zeigt folgende
Tabelle:
| £209: 357 | 10?
Ammoniak . . . | 176 | 12 82
Cyan 114 | 101 88
Wie man sieht, nimmt die Adsorption zwar beim Cyan gleichmässig ab,
beim Ammoniak dagegen ungleichmässig; die Folge davon ist, dass die Gase
ihre Plátze vertauschen: bei 0° wird Ammoniak, bei 70? Cyan stürker adsorbirt
Absolute Werthe der Adsorptioncoéfficienten sind schwer zu berechnen, weil
die Oberfläche, auf deren Einheit diese Zahlen sich doch beziehen, nur auf
Grund ziemlich vager Annahmen bestimmt werden kann. Verhältnissmässig am
sichersten lässt sich dies noch für Glasfäden thun, und hier fand CxaPPurs?)
(zwischen 0° und 180°) pro gm Glasoberfläche 0:27 ccm Wasserstoff, 0:35 ccm Luft,
0:63 ccm schweflige Säure und 0:25 ce Ammoniak.
Wesentlich geklärt wurde die Sachlage durch die Discussion zwischen BUNSEN
und KAYSER, und durch die Versuche, zu denen Ersterer durch diese Discussion
veranlasst wurde.?) Die ersten Versuche BuwsEN's mit Glasfüden und Kohlen-
sáure hatten das merkwürdige Ergebniss geliefert, dass die Adsorption sehr lange
(Tage, ja Monate lang) anhielt und vom Druck nahezu unabhängig war. KAYSER
glaubte desshalb, dass es sich hier nicht um Adsorption, sondern um Diffussion
durch das Fett der Háhne des Apparates handle. BUNSEN wies nicht nur nach,
dass diese Annahme unbegriindet war, sondern er fand auch den wahren Grund
für die Eigenthümlicbkeit der Erscheinung, und zwar in der durch capillare An-
ziehung auf der Glasoberfläche festgehaltenen Wasserschicht. Diese
Wasserschicht hat in Folge des kolossalen Druckes, unter dem sie steht, ein
starkes und lange anhaltendes Absorptionsvermógen; bei einem ad hoc ausge-
führten Versuche war z. B. die Dicke der Schicht gleich 0:000005 zu, das Vo-
lumen 22:6 cmm, die Absorption stieg in 38 Tagen auf 48700 cmm, also auf das
9155fache Volumen, während Wasser unter gewóhnlichem Drucke nur etwa das
gleiche Volumen absorbirt. Aus dem kolossalen Drucke erklärt es sich nun
auch, dass äussere Druckünderungen an dem Betrage der Absorption wenig
ündern, und ebenso werden jetzt die übrigen Eigenthümlichkeiten der Erscheinung
verstándlich. Auch ist es einleuchtend, dass man zur Ueberwindung des capillaren
Druckes starke Erhitzungen anwenden muss, um die Wasserschicht gánzlich zu
entfernen, Erhitzungen bis über 500?. "Plhut man dies aber, so verschwindet die
langsame Condensation in der That, und die Erscheinung nimmt wieder den ge-
wohnlichen Verlauf der Adsorptionserscheinungen an.
Die Adsorption ist, wie man hieraus entnimmt, in sofern eine sehr häufige
Erscheinung, als die meisten Kórper, welche sich in der Luft befinden, selbst
solche, die ein in Betracht kommendes Absorptionsvermógen nicht besitzen, doch
Ha. a. 0,
?) CHarPUIS, Arch. Sc. phys. (3) 3, pag. 439. 1878.
3) BUNSEN, WIED. Ann. 20,’ pag. 545. 1883. — KAYSER, ebenda 21, pag. 495. 1884. —
BUNSEN, ebenda 22, pag. 145. 1884. — MKAYSER, ebenda 23, pag. 416. 1884. — BUNSEN,
ebenda 24, pag. 321. 1885.