Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Theoretisches. 681 
ausgefüllt sind, nur noch die Dichte. Dies erklärt im Grossen und Ganzen die 
Abhängigkeit der Absorption vom Druck. 
PFEIFFER !) schliesst sich auf Grund seiner oben zum Theil erwähnten Unter- 
suchungen den KavsER'schen Vorstellungen an und versucht des weiteren für 
den Fall der Adsorption die Dicke der adsorbirten Schicht zu berechnen. 
Sei s, die Dichtigkeit des freien Gases, s die Dichtigkeit desselben an der festen 
Oberfläche, so wird sie in der Entfernung z von der Oberfláche gleich s, + f (z) 
sein, wo / (0) — s — s,, dagegen, unter % die Dicke der adsorbirten Schicht ver- 
standen, / (4) = 0 ist. Ist nun O die Oberfláche des verdichtenden Körpers, 7 
die Masse des verdichteten Gases, so ist 
A 
m = [Of (n) an. 
Nimmt man nun an, dass f(x) gieichmässig von 0 bis Z abnehme, so kann 
man integriren und erhált (7 das verdichtete Gasvolumen) 
V 
O 
Auf diese Weise kann man nach MÜLLER-ERZBACH?), PFEIFFER u. A. die Dicke 
der adsorbirten Schicht ermitteln, und findet: 
h=— 
Für Oxyde und Schwefelkohlenstoffdampf . . . 0-0017 mm 
» » sp Wasserdampf. . . . . . ; . 00015 , 
» Glas und Wasserdampf . . . . . . . .. (90092 55 
» 5 ^» Kohlensäure . . . . . . . . 000005 » 
», Buchsbaumkohle und Kohlensáure . . . . 000024 2 
2 2 p Ammonik. . .. . (09005. 
Diese Zahlen sind beträchtlich, zum. Theil um das 1000 fache grösser als der 
von O. E. MEYER berechnete Molekulardurchmesser 3). 
Die Anschauung von der abnehmenden Dichte der Gasschicht ist übrigens 
zuerst von QuINCKE^) ausgesprochen worden; derselbe fügt die Vermuthung hinzu, 
dass die Dichtigkeit an der Oberfliche gleich der des festen Korpers sei und 
folgert hieraus den Satz: Je dichter der adsorbirende Körper, desto 
stärker die Adsorption. 
Unter Anwendung der Gavuss'schen Kapillaritütstheorie hat MovTIER?) ver- 
sucht, die Absorption zu behandeln. Er findet tür die Kräftefunktion folgenden 
Ausdruck: 
F-—a(M—m)-r-bóm?-- 9c(M — m) -- 2a.N(M — m) + 28 Nm, 
(M Gasgewicht, /V Flüssigkeitsgewicht, zz absorbirtes Gasgewicht, @ à c nur vom 
Gas, « und B von Gas und Flüssigkeit abhängige Constanten). Gleichgewicht tritt 
ein, wenn m ist: 
— 4 B—a 
€ 
necatus: X 
  
  
7) PFEIFFER, a. a. O. 
?) MULLER-ERZBACH, Verh. phys. G. Berlin 1885, pag. 8. In einer anderen Abhdlg. finde 
d. Verf. dagegen, dass (für Thonerde u. Wasserdampf) die Kraft der Absorption annühernd um- 
gekehrt proportional dem Quadrat der Entfernung abnehme, womit obige Annahme PFEFFER's 
nicht übereinstimmt. (WIED. Ann. 28, pag. 684. 1886). 
?) Andererseits findet CHAPPUIS (WIED. Ann. 12, pag. 160. 1881) für Glas einerseits und 
Ammoniak oder schwefl. Süure andererseits die Dicke der Wandschicht nur gleich 2 Molekel- 
Lagen. 
^) QuINCKE, PocG. Ann. 108. 1858. 
5) MouTIER, Bull Soc. phys. Par. (7) 5, pag. 144. 1880. 
  
    
    
    
  
    
    
   
    
  
   
  
    
   
    
  
   
   
    
    
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
    
    
       
  
   
    
     
  
   
  
  
  
	        
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