Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
       
  
  
   
    
   
    
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
    
    
   
  
  
    
   
   
     
    
  
  
  
  
    
  
  
   
    
   
756 Longitudinalschwingungen tönender Körper. 
nächsten Bauch bekommen, der um d, = 513—477 = x 56 mm vom offenen 
Ende entfernt läge. Die Columne s enthält die Summe (d, + d,), welche Summe 
zur Länge der Pfeife näm- 
$, lich 2:330 z; hinzugefügt, 
3 eine beiderseits offene 
<= Pfeife lieferte, die als 
eine ideale zu betrachten 
wäre, indem sie z. B. für 
JVpy die Abtheilungen so zeigte, wie die Fig. 243, bei welcher wirklich 6 Bäuche 
und 5 Knoten vorhanden sind, mit der speciellen idealen Annahme, dass zwei 
dieser Bäuche genau an den offenen Enden liegen. Die Bäuche sind in der 
Figur mit à, .. . /4,, die Knoten mit 4, ... £, bezeichnet und deuten die £ mit 
ungeraden Indices Verdichtungen, die £4 mit geraden Indices dagegen die im 
selben Moment stattfindenden Verdiinnungen an den Knotenstellen an. 
Man erkennt aus den vorausgehenden Darstellungen, dass die Methode, aus 
der Linge Z und der Anzahl der Schwingungen /V einer Luftsäule, insbesondere 
einer Orgelpfeife, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit zu bestimmen, zunächst keine 
genaue werden kann. Denn, wenn wir unter Benutzung des Grundtons einer 
offenen Orgelpfeife diese Bestimmung machen wollten, so würde die Formel 
v=2L.-N 
zur Anwendung kommen müssen. Aber wir sahen, dass die Strecke 2 Z nicht 
die Wellenlänge \ des betreffenden Tones repräsentirt, indem die beiden Bäuche 
für den Grundton der Pfeife ausserhalb derselben fallend anzunehmen sind und 
p? 
  
  
   
  
  
(Ph. 243.) 
; CM ; ; ; : 
demgemäss Z nicht ein 5 und 2Z nicht ein X, sondern weniger repräsentirt. Es 
müsste also zu Z noch eine Grösse AZ hinzugefügt werden, um v richtig zu er- 
halten. Diese Grösse AZ hängt von verschiedenen Factoren ab, so dass sie nicht 
so Ohne weiteres bekannt ist. Allen diesen Schwierigkeiten entgeht man aber 
nach den Untersuchungen Könıc’s, wenn man nicht die Länge der Orgelpfeife 
: A UE ; ; 
sondern die Grósse 5. oder die Entfernung zweier benachbarten Báuche einführt, 
welche Entfernung ja sehr scharf bestimmt werden kann. Demgemiss wird ali- 
gemein, wenn der ;te Oberton zur Bestimmung von v benutzt werden soll, bei 
welchem zwei benachbarte Báuche im Sinne von KówiG im gegenseitigen Abstand 
Az . 
g gemessen sind, die Formel 
Az 
pu9.—. M uM 
zur Anwendung kommen müssen. Um noch ein Beispiel aus der Tabelle zu 
geben, wire fiir den 4. Oberton 
v= 2658256 = 336896 mm = 3369 m. 
12) Die Longitudinalschwingungen der Stübe und der Luftsiulen sind auch 
durch verschiedene Untersuchungen K ux 's!) nutzbar gemacht worden in der 
Art, dass man jetzt im Stande ist, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalls 
in Gasen, festen und tropfbar flüssigen Kórpern mit besonderer Schürfe zu be- 
stimmen. Diese Untersuchungen gipfelten in einer Entdeckung KuNpT's, welche 
man als die »KuNpT'schen Staubfiguren« zu bezeichnen pflegt, und wollen 
wir diesem Gegenstande hier noch Aufmerksamkeit schenken, namentlich auch 
deshalb, weil diese Staubfiguren ein vorzügliches Mittel abgeben, um eine Auf- 
!) Pocc. Ann. 127, Bd. 1865, pag. 487 u. f; ferner ib., Bd. 135, pag. 337. 
  
  
	        
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