Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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WIED. 
ode der 
zsdauer, 
Schwingungsamplitude. 83 
steht darin, dass man an der Drehungsaxe oder an dem Körper, dann aber mög- 
lichst nahe der Drehungsaxe und mit dieser parallel, einen kleinen Spiegel be- 
festigt, der, wenn der Körper sich in der Gleichgewichtslage befindet, in ein ihm 
in einiger Entfernung gegenüber gestelltes Fernrohr das Spiegelbild einer mit 
dem Fernrohr verbundenen geradlinigen auf der Drehungsaxe senkrechten Skala 
wirft, und zwar so, dass man den Mittelpunkt der Skala, also, wenn diese 1% 
lang und in 100 cz getheilt ist, den Theilstrich 50, gerade im Fadenkreuz des 
Fernrohres erblickt; ist die Skala symmetrisch an dem Fernrohr angebracht, so 
wird hierzu offenbar erforderlich sein, dass die von dem Theilstrich 50 der Skala 
nach dem Spiegel gezogene Linie mit der Normale denselben Winkel nach oben 
bilde, wie die auf den Spiegel gerichtete Fernrohraxe nach unten (oder umgekehrt) 
und dass die Ebene dieser beiden Linien vertikal sei. Je nach den Umständen 
und Zwecken wendet man auf Holz oder Glas geklebte Papierskalen oder Glas- 
skalen an. Dreht sich nun der Kórper, also auch der Spiegel, um den Winkel c, 
so wird nicht mehr der Mittelpunkt, oder wie man sagt, der Nullpunkt, sondern 
derjenige Punkt der Skala im Fadenkreuz abgebildet werden, dessen vom Spiegel 
reflectirter Strahl mit der Winkelnormale den horizontalen Winkel e, also mit dem 
einfallenden Strahl den Winkel 24 bildet. Ist daher s der Skalenausschlag, d. h. 
die Differenz zwischen Nullpunkt und dem jetzt im Fadenkreuz erscheinenden 
Theilstrich, und » der Abstand der Skala vom Spiegel, so hat man 
S 
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oper, also ¢ = arc lg 7. 
$ 
Statt dieser exakten Formel kann man háufig angenáherte benutzen; so kann 
man, wenn die Ablenkung 6 Grad nicht übersteigt, 
399 68 (o 15 
9 $ Burt) 
  
x 
setzen; bei noch kleineren Ablenkungen kann man das zweite Klammerglied 
auch noch vernachlässigen und in einfacher Proportionalität zwischen e und s 
  
28°, 648 1718', 9 103132" 
5 r r 
setzen; man macht dann nur einen Fehler, welcher bei einer Ablenkung von 
19 99 39 4° 5° 
0:049 0169 036% 064% 10% 
betrágt. 
Wie man die Schwingungsamplitude bestimmt, ist hiernach ohne Weiteres 
klar. Dagegen sind einige Bemerkungen über die Bestimmung des Nullpunktes 
zu machen, und zwar deshalb, weil es nicht móglich ist, zu warten, bis Ruhe 
eingetreten ist, also der Nullpunkt sich einfach ablesen lässt. Man muss alsdann 
den Nullpunkt aus aufeinander folgenden Umkehrpunkten ableiten, dabei aber 
berücksichtigen, dass fast immer die Amplitude der Schwingungen in Abnahme 
begriffen ist. Ist diese Abnahme nur klein, so genügt es zu diesem Zwecke drei 
aufeinander folgende Umkehrpunkte zu beobachten, aus dem ersten und letzten, 
welche derselben Seite angehóren und nur wenig von einander abweichen, das 
arithmetische Mittel und alsdann aus diesem Mittel und der zweiten Beobachtung 
wiederum das Mittel zu nehmen. Bei grósserer Dámpfung der Schwingungen 
muss man entweder das Dàmpfungsverhültniss, d. h. das Verhiltniss eines 
Schwingungsbogens zum folgenden 4, kennen und findet dann aus zwei Umkehr- 
punkten z, und æ, den Nullpunkt z, 
UV, — 4. 
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