Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
  
  
  
  
190 Die Begrenzung der Strahlen und die von ihr abhängigen Eigenschaften, 
Bei den Vergrösserungen unter 100 würde allerdings die Pupille des Auges 
einen Theil der A.-P abblenden und damit die wirksame Apertur des Systems 
verringern, seine Focustiefe im subjektiven Gebrauch also für diesen Fall ent- 
sprechend erhóhen. Die betreffenden Zahlen haben daher nur schematischen Werth. 
»Die der optischen Abbildung inhárente Uebervergrósserung der Tiefen- 
dimension bringt also ein mit wachsender Vergrôsserung immer ungünstiger 
werdendes Verhältniss zwischen Tiefe und Breite des der Accommodation zugäng- 
lichen Objektraums hervor; während dieser bei 10facher Vergrösserung ungefähr 
die Verhältnisse eines ziemlich dicken Buches zeigt, gleicht es schon bei 500 facher 
Vergrösserung nur noch dem einzelnen Blatt aus diesem Buch. — Der andere Bestand- 
theil der Sehtiefe zeigt hingegen ein wesentlich abweichendes Verhalten, weil inBezug 
auf ihn der Effekt der Uebervergrösserung gerade compensirt wird durch die der Ver- 
grösserung des Mikroskopes proportional gehende Verengerung der Strahlenkegel, 
welche aus dem Ocular zum Auge gelangen. Für die Grenzen des vollkommen 
scharfen Sehens, durch wechselnde Accommodation, ist es offenbar gleichgültig, ob 
die Pupille enge oder breite Strahlenbüschel empfängt; das Anwachsen der Zer- 
streuungskreise beim Ueberschreiten des Nahpunktes oder Fernpunktes erfolgt 
aber proportional dem Durchmesser der abbildenden Strahlenbüschel. In Folge 
dieses Umstandes bewahrt, trotz der Uebervergrösserung der Tiefendimension, 
der kraft Focustiefe erkennbare Kórperraum ein ganz constantes Verháltniss 
zwischen Breite und Dicke, so lange derselbe Oeftnungswinkel in Betracht ist 
und so lange eine bestimmte Grenze der zulässigen Undeutlichkeitskreise fest- 
gehalten wird. — Aus dem angeführten Beispiel ist ersichtlich, dass bei den ge- 
ringen Vergrósserungen die Focustiefe auf alle Fälle sehr zurücktritt gegenüber 
der Accommodationstiefe; während umgekehrt unter sehr hohen Vergrósse- 
rungen die Wirksamkeit der Accommodation mehr und mehr zurückbleibt hinter 
dem zwar kleinen aber sich constant erbaltenden Effekt der Focustiefe.« 
2) Die Helligkeit der Bilder in optischen Instrumenten. 
Alle bisherigen Betrachtungen bezogen sich nur auf die geometrischen 
Eigenschaften des Strahlenverlaufs in den optischen Instrumenten. Wir wollen 
nunmehr die Intensitátsverháltnisse der 
Wirkungen, welche optische Apparate ver- 
mitteln, ins Auge fassen. Wir erinnern zu 
diesem Zwecke an die Grundbegriffe, welche 
in der Lehre von der Intensität der Licht- 
wirkungen, der Photometrie, überhaupt in 
Geltung stehen. 
Photometrische Grundbegriffe, 
Nach dem sogen. photometrischen Grund- 
gesetz ist die Lichtmenge ZZ, welche ein 
leuchtendes Fláchenelement Z4 einem anderen in der Entfernung x befindlichen 
dQ in der Zeiteinheit zusendet 
dL =Fk-dg-dQ- 
  
  
(Ph. 349.) 
cos - cos 8 
73 
  
  
, (1) 
wenn $, 0 die Winkel sind, welche die Normalen der Flüchenelemente Z4, dQ 
(Fig. 349) mit der Richtung z einschliessen und ^ ein Faktor, welcher die speci- 
fische Intensität der von dg ausgehenden Lichtwirkung bemisst. Die Defini- 
tion dieses Faktors ist aus obiger Gleichung (1) oder einer der folgenden ihr äqui- 
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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