Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
    
   
  
   
   
  
  
  
  
Die dioptris chen Methoden zur Bestimmung von Brechungsindices und deren Ergebnisse. 
Die dioptrischen Methoden zur Bestimmung von 
Brechungsindices und deren Ergebnisse. 
A. Methoden. 
Die zur Bestimmung des Brechungsindex!) eines Körpers eingeschlagenen 
Wege — ganz abgesehen von den nicht dioptrischen Bestimmungsmethoden 
(JAMIN, KETTELER, QUINCKE, WERNICKE, ARONS und RUBENS), bezüglich deren wir 
auf die betreffenden Artikel weiter unten verweisen — sind sehr zahlreich, da 
fast jede optische Relation, in welcher der Brechungsindex vorkommt, zum Aus- 
gangspunkt einer neuen Methode genommen werden kann. Eine sehr grosse 
Verbreitung hat wegen ihrer hohen Leistungsfähigkeit die prismatische Ablenkungs- 
methode in ihren verschiedenen Abarten erfahren. Ein mindestens ebenbürtiger 
Platz ihr zur Seite ist durch die Arbeiten der letzten 20 Jahre der Totalreflexions- 
methode zuerkannt worden. Zuerst sollen einige der weniger gebräuchlichen 
Methoden kurz besprochen werden. 
Zur Bestimmung der Brechungsindices von 
planparallelen Platten hat zuerst DE CHAUL- 
  
  
  
  
AyD 
4 NES?) eine Methode vorgeschlagen, welche diese 
j Messung mit Hilfe eines Mikroskops auszuführen 
7 gestattet. Das Verfahren ist sehr einfach. Das 
d c Mikroskop wird zuerst auf eine beliebige, auf 
i dem Objekttráger befindliche Marke eingestellt, 
alsdann wird die Platte zwischen geschoben 
B und nun das Mikroskop von Neuem auf die 
(Ph, 399) Marke eingestellt. Beträgt die (mikrometrisch 
gemessene) Verschiebung des Mikroskops 4 die Dicke der Platte d (Fig. 393), 
so gilt angenáhert für den Brechungsindex: 
d 
Sn] 
Die Messung kann auch durch Einstellung des Mikroskops auf die obere 
und untere Fläche der Platte bewirkt werden. Man erhält dann die Differenz 
d —1 (AC in Fig. 393), die scheinbare Dicke der Platte, unmittelbar und der 
Brechungsindex ist gleich dem Quotienten aus wirklicher und scheinbarer Dicke. 
BERTIN 3) hat dieselbe Methode in einer etwas anderen Form angewandt, 
indem er nämlich allein durch Einschieben des Oculars das Mikroskop successive 
auf die den drei Punkten 4, C und 2 entsprechenden Ebenen einstellte und mit 
1) Ueber die Grundgesetze der Brechung vergl oben pag. I4— 37. 
7) Duc DE CHAULNES, Mém. de lAcad. des sc. 1767, pag. 431; Hist. de l'Ac. 1767, 
pag. 164. — Vergl. ferner: SABLER, Pocc. Ann. 65, pag. 80. 1845; QUINCKE, POGG. Ann. 132, 
pag. 2. 1867; SomBv (gróssere Genauigkeit), Fortschritte der Physik 1878, pag. 380; Bleck- 
rode (Anwendung auf condensirte Gase, welche in zusammengekittete Glasgefüsse mit parallelen 
Wänden eingeschlossen sind), WiED. Ann. 8, 400; Anwendung auf doppelt brechende Krystall- 
platten bei STOKES, Proc. Roy. Soc. 26, pag. 386. 1877; HECHT, Neues Jahrb. f Min. 6. Beil, 
Bd. 258. 1889. 
3) BERTIN, Ann. chim. et phys. 26, pag. 288. 1849; vergl. auch FORTHOMME, Nouveau pro- 
cedé etc, Nancy 1860 (Flüssigkeiten). 
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
 
	        
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