384 Scintillation.
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R. STRAUBEL.
Scintillation.
Blickt man an einem erhitzten Gegenstande vorbei, so zeigen die Umrisse
der betrachteten Gegenstände eine zitternde Bewegung. Diese ist eine Folge
der Brechungen, welche die Strahlen erfahren, indem sie die durcheinander
fliessenden kalten und warmen Luftströmchen durchsetzen. Aehnliches gewahrt
man an den Gegenständen, welche sich auf dem Grurde eines klaren, fliessenden
Baches befinden; hier finden die Brechungen an der Wasseroberfläche statt.
Es bedarf jedoch zur Hervorbringung dieser Erscheinung einer kräftigen
lokalen Wärmequelle nicht, wenn nur die Strahlen eine hinreichend grosse Weg-
strecke in der freien Luft zurücklegen. So erscheinen die Conturen entfernter
Gebirge durch ein Fernrohr in wellenartiger Bewegung, und ebenso die Ränder
der Sonne und des Mondes. Man kann hieraus schliessen, dass jenes Durch-
einanderfliessen kalter und warmer Luftströmchen ein habitueller Zustand der
Atmosphäre ist.
Die Fixsterne zeigen stets mehr oder weniger die Erscheinung des Funkelns.
Höher stehende Sterne zeigen rasche und unregelmässige Variationen der Hellig-
keit, tiefer stehende überdies ebensolche Variationen der Farbe. So verschieden
diese letztere Erscheinung von der früher beschriebenen ist, so beruht sie doch
genau auf derselben Ursache; die Verschiedenheit der Wirkung rührt einzig da-
her, dass man es im ersteren Falle mit ausgedehnten und im letzteren mit
punktförmigen Lichtquellen zu thun hat.
Wenn nämlich die von einem Fixsterne kommenden ursprünglich ebenen
Lichtwellenflächen durch die Atmosphäre gehen, erfahren sie daselbst durch un-
regelmässige Brechungen beständig kleine Verbiegungen; dies anders ausge-