Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

x Ur TIT 
e RE I 
p conan rea EE SES a 
   
Spectralapparate mit Prismen. 399 
Sei der Spalt vom Prisma aus sichtbar unter der Breite de, so ist die Bild- 
breite Z8. Nun ist nach (1), (2), (3), da » und y constant sind: 
cos ede — ncosbdb, | cosQdQ — neossde; | db -- de — 0, 
also 
cos € cos € 
— eosb cos p ^ ^ (5 
Die Bildbreite ist also proportional der Spaltbreite; es wird daher der Spalt 
möglichst eng gemacht und in die Unendlichkeit verlegt, d. h. man lässt von 
ihm paralleles Licht auf das Prisma fallen, indem man ihn in den Brennpunkt 
einer achromatischen Linse setzt. So entsteht das Collimatorrohr. Für das 
Minimum der Ablenkung wird e — f, 6= e, also d8 = — de, die Bildbreite gleich 
der Spaltbreite. 
de = 
  
Aber die Schärfe hängt nicht nur von der Bildbreite ab, sondern auch von 
der Dispersion: zwei scharfe Linien von kleiner Wellenlüngendifferenz sollen 
möglichst weit getrennt werden. Die Schárfe oder das Auflósungsvermógen 
ist also bedingt durch den Quotienten der Dispersion durch die Breite. Wir 
kónnen mit THoLLON!) folgende Rechnung darüber ausführen: 
Um die Dispersion zu finden, nehmen wir an, zwei Strahlen mit der Diffe- 
renz der Brechungsexponenten Zz falle unter dem Winkel e auf; dann erhalten 
wir die Differenz 78 der Austrittswinkel aus den Gleichungen (1), (2), (3) 
O = ncos bdb + sin bdb, cosQdQ — neosede -- sinsdn; db -- de —0; 
daraus folgt für die Dispersion 
dtm d e 
(es ist hier das runde ? geschrieben, um dies 28 von dem in Gleichung (4) zu 
unterscheiden). Die Schärfe ist nun gegeben durch: 
  
08 say d» 
d remm a ea TN 6 
de cos e cos e de (6) 
Setzen wir hier Ze — 1, so können wir sagen, die Schärfe sei gegeben durch: 
$221 ^ De : 527 : 
= Y m dn, die Dispersion durch D — re dn. Diese Ausdriicke 
cos € cos € cos B cos b 
oS 
hängen für gleiche Werthe von y und dx vom Werthe cose cos « und cos 8 cos à 
ab; diese Produkte aber ändern sich in entgegengesetztem Sinne zwischen 
denselben Grenzen, haben Maxima für nahezu s — #24 und à = n?s, sind gleich 
für das Minimum der Ablenkung. '"l'HoLLoN berechnet für ein Prisma von 50°, 
72 — l'6, folgende Tabelle: 
D S 
€ = 90° 1:03 oo 
b = n?e 1:027 2:301 
e 1-147 1:147 
g — 4120 2:301 1:027 
az 90? eo 1:034 
Man erkennt, dass die Schárfe am gróssten bei streifend einfallendem Licht 
ist, bei abnehmendem Einfallswinkel abnimmt, wihrend die Dispersion sich gerade 
umgekehrt verhält. 
RAYLEIGH?) beweist den wichtigen Satz, dass die Schärfe des Spectrums, 
welches durch eine Anzahl Prismen erzeugt wird, nur abhängt von der Gesammt- 
dicke derselben, d. h. der Länge ihrer Basen, aber nicht davon, ob diese Länge 
1) THOLLON, Compt. rend. 92. 1881. 
7) RAYLEIGH, Phil. Mag. (5) 9, pag. 269. 1879. 
  
  
    
   
    
    
  
   
   
     
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
   
     
    
   
   
    
   
    
   
      
   
     
   
   
   
   
  
    
RS EEEES
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.