Beobachtung des Spectrums.
Ist ferner das Spectrum nicht durchweg scharf, d. h. der Abstand von Gitter
und Spectrum veründerlich, so kónnen folgende Verstellungen daran Schuld sein:
1) Wenn der Spalt vom Gitter um 1 cz; entfernt wird, wird das Spectrum dem
Gitter um 1 cz genáhert. 2) Wenn der Krümmungsmittelpunkt nicht über der
Schiene liegt, weil der Querbalken um « zu lang ist, so liegt das Spectrum um
a (1 + cos 9) vom Ende des Balkens nach dem Gitter zu. 3) Wird der rechte
Winkel zwischen den Schienen um s vergróssert, so wird das Spectrum um
psinofge vom Gitter fortgerückt. 4) Wird das Gitter um eine senkrechte Axe
gedreht um den Winkel se, so dass seine Normale vom Spalt fort rückt, so wird das
Spectrum um o szz s dem Gitter genáhert. 5) Der Spalt werde auf der Schiene
AC nach C zu verschoben um «, so ist das Spectrum vom Gitter um aZgq ab-
gerückt. 6) Das Gitter werde auf dem Querbalken mz das Stück « zurückge-
schoben, so dass es sich nicht mehr über der Schiene A47 bewegt; dann ist das
Spectrum um a (1 + cos ¢ — sing zg) von der Platte nach dem Gitter zu entfernt.
RuwGE berechnet auch hier eine Tabelle nach Wellenlänge, aus der wieder
ein Auszug folgt:
| | |
Das positive Vorzeichen bedeutet, dass das Spectrum sich dem Gitter nähert.
Auch hier superponiren sich die einzelnen Fehler.
Im Allgemeinen wird man die Stellung der Schienen, d. h. den rechten
Winkel, unverändert lassen, ebenso die Entfernung von Camera und Gitter.
Man hat dann aber noch durch die zweite, fünfte und sechste Colonne die Mög-
lichkeit, für drei verschiedene Stellungen des Querbalkens das Spectrum zu
scharfer Einstellung auf der Platte zu bringen; man beobachtet also z. B. für
die Stellungen 400 j.p, 800 p.p. (d. h. 400 pp in zweiter Ordnung) und 1200 pu,
wie weit das scharfe Spectrum vor oder hinter der Platte liegt, und berechnet
nach obiger Tabelle die Correcturen, welche die drei Fehler zum Verschwinden
bringen. Nach der Justirung wird das Spectrum gewóhnlich überall scharf sein,
eventuell wiederholt man das Verfahren.
Für die praktische Benutzung der Concavgitter sei noch hervorgehoben, dass
Parallelitát von Spalt und Gitterfurchen die erste Bedingung für scharfe Spectren
ist, wegen des Astigmatismus der Gitter.
Spalt Querbalken [Rechter / ulm! Gitternormale Spalt um ] cz Gitter auf dem
3 um 1 an 2:4 ; um 1 cz nach | n.a, |Querbalken um
A : bei d'umlor| 1 É | der Platte i
vom Gitter à — zu gross dem Spalt ù 1 cm zurück-
entfernt | verlängert p lcu gedreht, 0 genähert geschoben
—_—_— EZ 1 I = = EEE
200 pp | — lem | — 1:99 cm 4-016c» | —016c» | +016 0 | — 1-96 cm
400, i 1, | —1%5 , 1-032 , | —032, | +033, | —18,
600, | —1, | —188, | +047, | —042, | +05, | —163,
800> | 1, | 1, +063, | —063, | +081, | —127,
1000 ,, —1 4 — 162 , + 0-79 , — 0:79 ,, | +0928, | — 0:61 ,,
1200 ,, Sl, — 133 ,, 4-095 , | — 095 ,, | -+ 0:85 ,, | + 1:38 ,,
| |
3) Die Beobachtung des Spectrums.
Ueber die Beobachtung und Messung im sichtbaren Theil des Spectrums
sind nur wenige Worte zu bemerken. Bei den kleinen, sogen. chemischen Spectral-
apparaten, welche nur durch ein schwach dispergirendes Prisma ein Spectrum
erzeugen, wird auf dasselbe eine Scala projicirt. Dazu ist ausser Collimator und
Fernrohr noch ein drittes Rohr vorhanden, welches an dem einen Ende eine pho-
tographische Mikrometertheilung trágt, am andern, dem Prisma zugekehrten Ende
eine Linse, in deren Brennebene jene 'Theilung sich befindet. Dies Rohr steht
i$ ne
a EE
à
5
[ISNT (CSF SERS SESE