Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
Beobachtung des Spectrums. 
wären hier zu nennen. Sie haben meist das Sonnenspectrum, daneben auch das 
von Kalklicht oder glühendem Platin untersucht. Benutzt werden meist Prismen 
aus Steinsalz, auf deren Durchsichtigkeit für alle langen Wellen MzLLoNi!) 
vielfach hingewiesen. Spáter fand man, dass Sylvin und Flussspath ebenso gut 
geeignet seien. 
Ein noch weit vollkommeneres Instrument zur Wahrnehmung dunkler Strahlen 
ist dann von LawcGLEY?) eingeführt worden, welches er zuerst actinic balance, 
später Bolometer nannte. Es beruht auf der Veráünderung der elektrischen 
Leitungsfáhigkeit mit der Temperatur: auf einen sehr dünnen Metalldraht, der 
berusst ist, fállt die Strahlung und erwürmt ihn, wodurch der Widerstand wüchst. 
Der Draht bildet einen Zweig der WBEaTsTONE'schen Brücke, deren Galvano. 
meter ohne Bestrahlung in Ruhe war, nun einen Ausschlag giebt. Man hat eine 
solche Empfindlichkeit erreicht, dass noch eine Erwármung um 1 Milliontel Grad 
CELSIUS nachweisbar ist. Das Bolometer ist ausser von LANGLEY?) selbst noch 
besonders von R. v. HEgLMHOLTZ?), W. H. Jurivs?) K. ANwcsTRÓM) RUBENS?) 
benutzt worden; seine Theorie behandelt namentlich REID®), LUMMER und 
KunrLBAUM?). Von LANGLEY sind die Emissionsspectra der Sonne, des Mondes 
und verschiedener fester Kórper zwischen 0? und 1500? untersucht worden, 
von den andern Beobachtern theils Emissionsspectra von Flammen, theils 
Absorptionsspectra. LANGLEY hat im Spectrum des Eises die Wellenlänge 
30 p erreicht. Einen Versuch, das Radiometer zu benutzen, hat PniNGsHEIM !?) 
gemacht. 
Die photochemische Wirkung des Lichtes auf Silbersalze macht sich bekannt- 
lich namentlich im Blau, Violett und Ultraviolett geltend. Aber E. BECQUEREL 11) 
fand, dass vorher kurz belichtetes Chlorsilber auch für Roth empfindlich werde, 
und DRaPER'?) gelang es sogar, den Anfang des Ultraroth zu photographiren. 
Immerhin waren diese Resultate zu unvollkommen, als dass die Photographie 
ausgiebiger benutzt worden wáre, um die grünen bis ultrarothen Theile des Spec- 
trums zu untersuchen. Erst als H. W. VoGEL 3) sein Princip der optischen Sen- 
sibilisatoren entdeckte, wurden auch die làngeren Wellen der Photographie zu- 
gänglich. Nach diesem Princip wird eine Platte durch Zusatz eines Farbstoftes, 
der bestimmte Wellenlängen absorbirt, für diese Wellen lichtempfindlich. So 
kann man die Platten durch Eosin, Erythrosin, Naphtolblau, Cyanin, Coerulein 
?) MELLONI, Ann. de Chim. (2) 55. 1833. 
?) LANGLEY, Americ. Journ. (3) 21. 1881. 
3) LANGLEY, WIED. Ann. 19. 1883; WIED. Ann. 22. 1884; Americ. Journ. (3) 28, 1884; 
31. 1886; 32. 1886; 36. 1888; 38. 1880. 
^) R. v. HELMHOLTZ, die Licht- und Wärmestrahlung verbrennender Gase, Berlin bei 
Leonhard Simion. 1890. 
8) Jurius, die Licht- und Wärmestrahlung verbrannter Gase, ibid. 1890; Verhandel. 
Koninkl, Akad, v. Wetens, Amsterdam 1892. 
$) ANGSTRÓM, WIED. Ann. 36. 1889; Oefvers. af Svensk. Vetensk. Akad. Fórkh. 1890. 
7) RUBENS und SNOW, WIED. Ann. 46. 1892. 
8) REID, Americ. Journ. (3) 35. 1888. 
9) LUMMER und KURLBAUM, WIED. Ann. 46. 1892. 
10) PRINGSHEIM, WIED. Ann. 18. 1883. 
11) E. BECQUEREL, Ann. de Chim. (3) 9, 1843. 
12) DRAPER, Phil. Mag. (3) 22. 1843. 
1) VogEL, Ber. d. deutsch. chem. Ges. 1873. 
  
 
	        
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