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Linienspectra.
Wasserstoff und Sauerstoff giebt Banden und Linien.
Wasserstoff und Chlor. . .
: ; "d iebt nur Linien.
» n Stickstoff... afi?
Es bleiben uns in Betreff der Absorption noch zwei praktisch wichtige
Punkte zu besprechen. Alles Glas absorbirt die kurzen Wellen; je nach der
Glassorte sind kleine Unterschiede vorhanden, aber bei etwa 350 t. v. beginnt die
Absorption stark zu werden, um bei etwa 300 p.p. vollkommen zu sein. STOKES
fand zuerst, dass Quarz diesen Uebelstand nicht theilt, dann fand Cornu im
Schweizer Flussspath ein zweites geeignetes Material. Für Spectralapparate, die
auch im Ultraviolett gebraucht werden sollen, stellt man daher Linsen und
Prismen aus diesen Substanzen her; die Prismen werden meist so geschliffen,
dass die optische Axe senkrecht zur Halbirungsebene des brechenden Winkels
steht, dass die Strahlen, welche unter dem Minimum der Ablenkung das Prisma
passiren, nicht doppelt gebrochen werden. CORNU setzt die Prismen aus zwei
Hälften zusammen, deren eine rechtsdrehend, die andere linksdrehend ist.
Quarz scheint für die Wellen unter 200 up. auch undurchlissig zu werden, so
dass für die allerkürzesten Wellen nur Flussspath brauchbar ist!).
Auch die atmosphárische Luft absorbirt nach ConNu?) die kurzen Wellen
vollstándig, wodurch das plótzliche Enden des Sonnenspectrums bei etwa 300 pu
hervorgebracht sein soll Cornu fand, dass in grossen Hóhen das Spectrum
weiter reicht, ebenso bei hohem Sonnenstand weiter, als bei niedrigem. So er-
hält Cornu Photographien des Sonnenspectrums bis zur Wellenlänge
In Viege (660 2» Höhe): | Auf dem Rigi (1650 m): | Am Riffelhaus (2570 m):
Um 9 439» 2957 | Um 9% 20% 2957 | Um1l 2 52m 2943
» 12 20m 2954 |, 12h 44m 2948 | ,, 1h 44m 2945
» 4h21m 3009 » 4% 17m 3006
CORNU schliesst, dass auf je 700 bis 900 7% Erbebung die Länge des Spectrums
um J pp Wachse. Die Absorption durch die Luft soll es uns auch unmóglich
machen, sehr kurze Wellen von irdischen Lichtquellen zu beobachten; eine Luft-
schicht von 10 » Lànge soll die Wellen unter 2118 pp. vollständig absorbiren,
eine Schicht von 1 die Wellen bis 184:2, eine Schicht von 0:1 » Wellen bis
156°6 pp. In der That sind in Luft noch nie kürzere Wellen beobachtet worden,
wührend es V. ScHUMANN gelungen ist, im Vacuum oder in verdünntem Wasser-
stoff Linien zu erhalten, die wohl von 100 pp nicht weit abliegen?). Nach
HanTLEY?) soll Ozon der Bestandtheil der Luft sein, der die Absorption hervor-
bringt.
5) Beziehungen zwischen den verschiedenen Linien desselben Elementes
und zwischen den Spectren verschiedener Elemente.
a) Linienspectra.
Wenn wir annehmen, dass die Linien eines Spectrums uns direkt die
Schwingungen des emittirenden Atoms kennen lehren, so ist die grosse Anzahl
der Linien bei vielen Elementen sehr auffallend; besitzt doch das Fisenspectrum
7) SCHUMANN, Photographische Rundschau 1890.
7) CoRNU, Compt. rend. 88. 1879.
?) ScHUMANN, Photographische Rundschau 1892.
^) HARTLEY, Journ. of the chem. soc. 39, pag. 111. 1881.