Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

   
  
  
Linienspectra. 431 
das Spectrum eine gewisse Zahl von Linien nahezu in ganzzahligem Verhiltniss 
stehe; er prüft darauf hin das von ANcsTRÓM gemessene Eisenspectrum und 
stellt die Resultate in folgender Tabelle zusammen: 
  
Fehler -- 0:0000505 Fehler — 0-0000755 
  
  
  
  
Nenner bus e dE A AS ELA 
beobachtet | berechnet | beobachtet | berechnet 4 
0— 10 48 59 64 77 
10— 20 180 206 250 308 
20— 30 329 363 469 | 544 
30— 40 418 521 664 | 779 
40— 50 625 679 912 | 1015 
50— 60 711 837 1163 | 1251 
60— 70 886 968 1318 |. 1447 
10— 80 994 896 1337 | 1840 
80— 90 667 629 989 | 940 
90—100 253 241 393 | 361 
| | 
  
  
Die Rechnung ist für zwei zugelassene Fehler-Grenzen der Wellenlängen 
durchgeführt; die erste Spalte giebt den Namen des Bruches, der das ganzzahlige 
Verhältniss darstellt, die 2. und 4. Spalte die Zahl der für diesen Fall beob- 
achteten Linien, die 3. und 5. die Zahl der berechneten Linien. Es zeigt sich 
deutlich, dass die vorkommenden ganzzahligen Verhältnisse zufällige sind, dass 
wir nach harmonischen Obertönen nicht suchen dürfen. 
Trotzdem sind zweifellos zusammengehórige Linien, Linienserien, in zahi- 
reichen Spectren vorhanden. Wenn man findet, dass z. B. im Na und K sich 
stets Paare von Linien zeigen, im Mg, Ca, Zn und anderen Spectren Gruppen 
von 3 Linien, welche allmáhlich enger an einander rücken, je mehr man nach 
dem ultravioletten Ende kommt, wenn man die Reihe der ultravioletten Linien 
des Wasserstoffs ansieht, welche zuerst von HuvaiNs ?), dann von H. W. VocEL?), 
ConNU?), AMES*) gemessen sind; wenn man ferner findet, dass häufig die Linien 
abwechselnd scharf und unscharf sind, worauf zuerst LivEING und DEWAR?) 
autmerksam gemacht haben, so ist man nicht zweifelhaft dariiber, dass ein ge- 
setzmässiger Zusammenhang zwischen den Linien existirt, dass sie sich in Serien 
ordnen lassen, wenn auch nicht in harmonische Serien. 
Der erste, dem es gelang, für eine solche Serie die Gleichung aufzustellen, 
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war BALMER ©); er fand, dass die Gleichung X — A I die 14 Linien des Wasser- 
stoffs ergiebt, wenn man für z die Zahlen von 3—15 einsetzt und die Constante 
4 passend bestimmt. Die folgende Tabelle zeigt die Uebereinstimmung, wenn 
die Messungen von ConNu*) oder die zuverlissigeren von AMES *) benutzt werden, 
wobei sich 4 zu 364542 oder 3647:20 ergiebt: 
!) Huveins, Phil. Trans. 171. 1880. 
?) H. W. VogEL, Berl. Mon.-Ber. 1879 u. 1880. 
3) Cornu, Journ. d. Phys. (2) 5. 1886. 
^) AMES, Phil. Mag. (5) 30. 1890. 
°) LivEING und DEWAR, Phil. Trans. 174. 1883. 
9) BALMER, WIED. Ann. 25. 1885; HAGENBACH, WIED. Ann. 25. 1885; Beibl. WiED., 
Ann. 11. 1887. 
7?) Cornu, Journ. d. Phys. (2) 5. 1886. 
*) AMES, Phil. Mag. (5) 30. 1890. Die Zahlen von AMES sind auf das Vacuum reducirt. 
      
    
  
    
  
         
     
        
       
       
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
     
  
  
  
   
   
  
    
  
 
	        
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