Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
     
Gesetze der Lichtausbreitung und Lichtschwächung. 451 
und Helligkeiten, und zwar beschäftigen wir uns in diesem Kapitel mit der 
Messung des zusammengesetzten Lichtes. Wir nehmen vorläufig an, dass die zu 
vergleichenden Lichtquellen, einerlei welches die objektive Beschaffenheit ihrer 
Strahlen ist, entweder dieselbe Farbe haben, oder dass ihre Farben sich so wenig 
von einander unterscheiden, dass diese Unterschiede keine erhebliche Störung 
bei der Messung hervorbringen. 
Mit den Selbstleuchtern theilen alle Kórper, welche wir sehen, die Eigen- 
schaft, Licht nach allen Seiten auszusenden. Aber dies Licht ist kein selbst 
erzeugtes, sondern von aussen auffallendes. Wir nennen diese Kôrper diffus reflek- 
tirende. Sie heissen weiss, wenn sie Licht aller Wellenlängen in gleicher Weise 
zerstreuen. Alle Kôrper reflektiren nur einen Theil des auf sie fallenden Lichtes 
diffus, das tibrige wird absorbirt, gebrochen oder spiegelnd reflektirt. Da die 
Lichtausbreitung gut diffus zerstreuender Substanzen naturgemáss denselben Ge- 
setzen folgen muss, wie diejenige der Selbstleuchter, so lassen sich jene genau 
nach denselben Methoden wie diese photometriren !). 
Gesetze der Lichtausbreitung und Lichtschwächung. 
Das Entfernungsgesetz. Ein leuchtender Punkt befinde sich im Centrum 
einer Kugelfliche. Dann muss alles Licht, welches er aussendet, auf diese Kugel 
fallen. Auf die Gesammtfläche fälit also, wenn auf dem Wege, wie wir an- 
nehmen wollen, kein Lichtverlust entsteht, dasselbe Quantum Licht, welchen 
Durchmesser auch die Kugel haben möge. Auf ein Flächenelement Z/ einer 
Kugel mit dem Radius 1 falle die Lichtmenge /4/, dann wird auf ein gleich- 
x : : : ; ; ; d 
grosses Flächenelement einer Kugel mit dem Radius » die Lichtmenge [af 
= 
fallen, da eine Fliche, welche dasselbe Lichtquantum erhält, wie im ersten Falle, 
r2mal so gross ist. Denken wir uns also auf einer durch die punktfórmige 
Lichtquelle gezogenen Geraden ein zu ihr senkrecht stehendes diffus reflektirendes 
Fláchenelement verschoben, so ist die Beleuchtungsstürke auf diesem, wenn x der 
Abstand zwischen Lichtquelle und Flüchenelement ist, 4. Die Beleuchtungs- 
r 
stärke nimmt also umgekehrt proportional dem Quadrat der Entfernung von der 
Lichtquelle ab. 
Die Lichtquelle bestehe nun aus vielen leuchtenden Punkten mit den 
Lichtstärken in beliebiger Richtung 7,, 7,, 75, JA Wir bestimmen 
die Beleuchtung eines Punktes 4, dessen Abstände von- 7, Ja - +. bezw. 
7, 7$... Seien. Ausserhalb der Lichtquelle soll sich kein lichtschwächendes 
Medium befinden; innerhalb derselben aber kann ein leuchtender Punkt die 
Lichtausbreitung des anderen stören. Es móge dadurch das von /, nach A 
gelangende Licht im Verhiltniss %,, das von /, nach 4 
Verháltniss u, geschwächt werden und so fort. 
Punk: A: 
a a 
ta + 5/5 
7 9 
7,2 
gelangende Licht im 
Dann ist die Beleuchtung im 
Nun sei 4 
soweit von der Lichtquelle entfernt, dass die Unterschiede 
zwischen 7,, 7, 
und dem Abstand 7 eines Punktes mitten in der Lichtquelle 
von 4 zu vernachlässigen sind, dann wird die Beleuchtungsstürke in 4: 
!) Eine recht umfangreiche Literaturübersicht bis zum Jahre 1886, 
technische Photometrie berücksichtigt, findet sich in H. Krüss, 
metrie. Wien 1886. — Eine ausführliche Behandlung der 
Traité de Photométrie industrielle, Paris 1892, 
die. namentlich die 
die elektro-technische Photo- 
Photometrie giebt A. PALAZ in 
29* 
   
   
   
   
  
    
   
  
  
    
     
    
  
   
    
      
    
   
   
     
   
    
  
  
    
   
   
  
      
    
  
  
   
  
  
 
	        
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