Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

     
  
  
  
  
     
    
    
   
  
  
   
   
   
  
  
       
  
   
  
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Beobachtungsmethoden zur Constatirung der Fluorescenz. 
SCHROTTER in ERDMANN’s Journal Bd. 95, pag. 190. 1865, ist der ultraviolette 
Theil des Spectrums etwa 6mal so lang, als der sichtbare), die Flamme ver- 
brennenden Schwefelkohlenstoffs, eine mit Stickstoff gefüllte GEIssLER'sche Róhre, 
und endlich vor allem die Funken, welche zwischen metallischen Elektroden 
übergehen, die mit den Enden der secundiren Spirale eines kräftigen Inducto- 
riums verbunden sind. Besonders günstige Resultate erzielt man, wenn man 
neben die Funkenstrecke eine Leydener Batterie von grosser Capacität schaltet; 
die Zahl der übergehenden Funken wird dadurch vermindert, ihre Leuchtstärke 
aber wesentlich gesteigert. Nach Stokes ist das auf diese Weise mit Quarz- 
apparaten erzielte ultraviolette Spectrum 6—8 mal so lang als der sichtbare 
Thei. Sehr reich an Ultraviolett sind die Funken zwischen Cadmiumelektroden. 
Die kürzesten Wellen liefern Funken aus Aluminiumelektroden; hier sind die 
dussersten Strahlen indess nur sichtbar in der Nähe der Prismenkante, erleiden 
also selbst in Quarz eine merkliche Absorption !). 
Die Beobachtungsmethoden zur Constatirung der Fluorescenz. 
Die Versuche werden am besten im vóllig duaklen Zimmer angestellt, das 
erregende Licht tritt durch eine kleine, mit einer Linse kurzer Brennweite ver- 
sehene Oeffnung ins Dunkelzimmer. Den aus der Linse austretenden Lichtkegel 
lässt man senkrecht auf den zu untersuchenden Körper oder die in einem mit 
parallelen Wänden aus Glas oder besser Quarz versehenen Kasten befindliche 
Flüssigkeit fallen, Im Falle sich die Bahn der Lichtstrahlen innerhalb des 
Körpers durch allseitige Aussendung farbigen Lichtes von der übrigen Masse 
des Körpers abhebt, wird man diesen als fluorescirend anzusehen haben. 
Auf eines ist indessen aufmerksam zu machen. Innerhalb eines völlig 
homogenen Mediums findet niemals Reflexion statt. Wenn also ein Lichtbündel 
durch einen solchen Körper, gleichgültig, ob er fest oder flüssig ist, hindurch- 
geht, so kann die Bahn der Lichtstrahlen nicht sichtbar sein. Trifft aber der 
Strahl auf seinem Wege in kurzen Intervallen Theilchen, die er zum Fluores- 
ciren erregt, so wird offenbar die Bahn des Strahls durch das Fluorescenzlicht 
sichtbar und zwar von allen Seiten, weil ein fluorescirender Körper völlig das 
Aussehen eines selbstleuchtenden besitzt. Enthält statt dessen der feste Körper in 
seinem Innern zahlreiche Bläschen oder Kanäle, die Flüssigkeit suspendirte feste 
Theilchen oder Gasbläschen in grosser Zahl, so wird in Folge der zahlreichen, 
im Innern erfolgenden Reflexionen ebenfalls die Substanz soweit allseitig Licht 
aussenden, als sie von den einfallenden Strahlen durchsetzt wird. 
Solche Fálle muss man offenbar streng trennen von denen, wo wirklich nur 
Fluorescenz eintritt; im ersten Falle tritt niemals eine Aenderung der Brechbar- 
keit ein, wie sie der Fluorescenz eigenthümlich ist. Stokes bezeichnet die all- 
seitige Lichtaussendung eines durchstrahlten Kôrpers als falsche innere Disper- 
sion, falls sie ihren Ursprung Reflexionen im Innern verdankt. Im Gegensatz 
dazu bezeichnet er die Fluorescenz als wahre innere Dispersion. 
Die falsche innere Dispersion ist nun durchaus nichts seltenes; so weiss 
man, dass auch der homogenste Kalkspath?), dass Beryllkrystalle?) von unzühligen, 
ausserordentlich feinen Kanälen durchzogen sind. Flüssigkeiten, die nicht völlig 
frei von Luftbläschen oder suspendirten Theilchen sind — und diese äusserste 
Reinheit ist schwer zu erreichen — lassen fast immer falsche Dispersion zu 
!) STOKES, POGG. Ann. 123, pag. 41. 1864. 
2 
?) vergl. K. ScHMIDT, WIED. Ann. 33, pag. 534. 1888. 
3) W. VoicT, WiED. Ann. 31, pag. 485. 1887. 
  
 
	        
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