Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

     
   
  
   
    
   
     
     
  
   
   
  
    
    
  
     
   
  
    
  
SEES Md 
pasen 
PPM 
  
  
ER esie 
ange 
  
  
  
Gesetze der Fluorescenzerscheinungen. 
Leuchten muss alsdann fast ganz verschwinden. Ist dagegen nur falsche innere 
Dispersion vorhanden, so muss in beiden Stellungen des complementaren Ab- 
sorbens die Stárke des dispergirten Lichts die gleiche sein. 
STOKES!) empfiehlt als besonders wirksam die folgenden Combinationen. 
a) Hauptabsorbens: Ein durch Mangan und etwas Kobalt tief violett ge- 
farbtes Glas combinirt mit einem blassblauen Kobaltglase. 
Complementürabsorbens: Schwach gelbes Glas. 
b) Hauptabsorbens: Eine Lósung von schwefelsaurem Kupferoxydammoniak 
von passender Concentration. Complementirabsorbens: Ein durch Silber ge- 
fárbtes, schwach gebranntes gelbes Glas. 
Die erste Combination ist am besten, wenn das Fluorescenzlicht eine blaue 
Farbe hat; die zweite passt vornehmlich in den Fällen, wo das Fluorescenz- 
licht roth, orange oder gelb ist. 
9) Nach dieser Methode gelang es Srokrs, Fluorescenz auch in Fällen 
sicher nachzuweisen, wo die Intensität des erzeugten Lichtes nur sehr gering ist. 
Die Erscheinung erweist sich dann als viel weiter verbreitet, als man von vorn- 
herein vermuthen konnte. Es sei nur auf einige Substanzen hier hingewiesen: 
Weisses Papier, Baumwolle, Knochen, Elfenbein, weisses Leder, Kork, Horn, 
Holz der verschiedensten Art, weisse Muscheln, die Haut der Hand, fast alle 
farblosen Glassorten. Als unempfindlich hebt dagegen STokKEs hervor: Quarz, 
Calcedon, Kalkspath und carrarischen Marmor. In Bezug auf Kalkspath hat 
jedoch Stokes sich geirrt; sowohl LoMwMEL?) als der Referent selbst haben fiir 
alle ihnen zur Verfügung stehenden Kalkspathpráparate in concentrirtem, durch 
blaues Glas gegangenen Sonnen- oder elektrischen Lichte eine schón ziegel- 
rothe Fluorescenz beobachtet. Ich móchte noch besonders. darauf hinweisen, 
dass die Doppelbrechung auf diese Weise auch innerhalb des Krystalls deutlich 
sichtbar ist, so dass der ordinäre und der extraordinäre Strahl in Bezug auf 
Fluorescenzerregung sich nicht unterscheiden. 
Ferner zeigen Glasarten, welche im Sonnenlichte nicht merklich fluoresciren, 
Sich oft prachtvoll leuchtend, wenn man als Erreger das Licht benutzt, wie es 
Inductionsfunken zwischen Cadmium- oder Aluminiumelektroden geben, jeden- 
falls in Folge der darin enthaltenen Strahlen hóchster Brechbarkeit. In áhnlicher 
Weise fluoresciren nach Sorer3) die Lósungen des Sulfats und Chlorürs von 
Cer in schón violettem Lichte allein unter dem Einfluss der äussersten im In- 
ductionsfunken enthaltenen ultravioletten Strahlen, nicht im Sonnenlichte. 
Während die Zahl von festen und flüssigen Körpern sehr gross ist, an denen 
Fluorescenz bekannt ist, ist bisher für gasförmige Substanzen nur ein ein- 
schlägiger Fall bekannt geworden (Joddampf). 
Ueber die Gesetze der Fluorescenzerscheinungen. 
10) Zur Veranschaulichung wollen wir uns wie früher an einen speciellen 
Fall halten und zwar eine Lósung von Thiomelansáure in Schwefelsáure. Diese 
schmutzig grün  aussehende Flüssigkeit erhält man durch Einwirkung von 
Schwefelsäure auf Aethylalkohol unter gleichzeitigem Erwärmen. 
Bisher hatten wir als erregende Strahlen stets einen Complex angewandt, 
der Licht von verschiedener Brechbarkeit in sich begriff. Wir wollen nunmehr 
7) STOKESs, POGG. Ann. 96, pag. 522. 1855. 
7) LOMMEL, WIED. Ann. 21, pag. 422. 1884. 
3) SonET, Compt. rend. Bd. 88, pag. 1077. 1879. 
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.