482 Fluorescenz.
man meist ein ganz anderes Absorptionsspectrum !). Auch hier liefern die am
Schlusse von No. 16 gegebenen Andeutungen eine Erklärung dieser Differenz in
einfachster Weise. In der Gelatinelamelle ist die Molekularaggregation die gleiche
wie in der Lösung und daher auch der Charakter des Absorptionsspectrums.
dagegen ist aus complicirteren
Absorptionsspectrum. Als an
n das Spectrum des Jods in
gt eine grosse Zahl seiner
s eine theilweise Aus-
Der Farbstoff in seiner gewöhnlichen festen Form
Aggregaten aufgebaut und zeigt daher ein anderes
ein uns längst geläufiges Beispiel ähnlicher Art sei a
Gasform und in festem Zustande erinnert. Joddampf zei
Linien von Roth bis Violett, festes Jod dagegen nichts al
löschung aller Strahlen des Spectrums.
Theoretisches über die Fluorescenzerscheinungen.
welche uns die Beobachtung der Fluorescenz-
t sich, wie LoMMEL?) gezeigt hat,
s man über die letzten Ur-
enz sich eine bestimmte
24) Eine Reihe von Sätzen,
erscheinungen an Flüssigkeiten ergeben hat, läss
aus theoretischen Ueberlegungen herleiten, ohne das
sachen und den eigentlichen Mechanismus der Fluoresc
Anschauung bildet. Das Fluorescenzlicht kommt nicht nur von der Oberfläche
des Körpers, sondern auch aus seinem Innern. LOMMEL’s Ausgangspunkt ist da-
her ein Volumenelement im Innern der fluorescirenden Substanz. Von dem er-
regenden Lichte, das zu diesem Volumenelement gelangt, wird ein bestimmter
Bruchtheil absorbirt. Ein Theil der so dem Element zugeführten Energie wird
zur Erzeugung von Fluorescenzlicht, der Rest zur Leistung innerer Arbeit oder
zur Erwürmung verbraucht. LOMMEL macht nun die Hypothese, dass die Menge
des Fluorescenzlichtes, welches ein Volumenelement ausstrahlt, dem Betrag des
absorbirten Lichtes proportional ist. Der Proportionalitätsfaktor « soll ferner mit
wachsender Concentration stetig abnehmen. Aus diesen Prämissen lassen sich
dann unter Berücksichtigung der Absorption, welche die Lösung auf ihr eigenes
Fluorescenzlicht ausübt, die folgenden Resultate entwickeln, welche aber, das ist
besonders zu beachten, nichts mit der Frage zu thun haben, wie die Zusammen-
setzung des Fluorescenzlichtes von der Wellenlänge des Erregers abhängt, mit
einem Worte nichts mit der SrokES'schen Regel. Es sind ferner alle Fälle aus-
geschlossen, wo wie bei Flussspath oder salpetersaurem Uranoxyd Absorption
eintreten kann, ohne dass eine entsprechende Fluorescenz existirt. Um uns kurz
fassen zu können, wollen wir ein Spectrum, das behufs Erzeugung von Fluores-
cenz auf die Grenzfläche der Flüssigkeit geworfen wird, das fluorescirende
Spectrum, dagegen das Spectrum des erzeugten Fluorescenzlichtes Fluores-
cenzspectrum nennen.
a) Im fluorescirenden Spectrum entspricht jedem Maximum der Absorption
ein an derselben Stelle gelegenes Maximum der Fluorescenz. Die Intensitäts-
unterschiede der Fluorescenzmaxima sind weniger schroff als die der Absorptions-
maxima, d. h. die schwächeren Maxima treten neben den stärkeren deutlicher
im fluorescirenden Spectrum hervor, als im Absorptionsspectrum.
b) Mit wachsender Concentration nimmt die Intensität des Fluorescenzlichtes
anfangs bis zu einem Maximum zu, dann wieder ab. Sehr deutlich kann man
die Erscheinung z. B. bei Lösungen von Fluorescein und Magdalaroth in Alko-
hol beobachten.
c) Das Verhältniss des von einer oberflächlichen Schicht ausgesandten Fluo-
1) H. W. VOGEL, Berliner Monatsber, 1878, pag. 409.
1) LoMMEL, PoGG. Ann. 160, pag. 75. 1877-