Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band, 1. Abtheilung)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
FRESNEL’sches Doppelprisma, 533 
In diesen Punkten und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft verlaufen die Bündel 
getrennt neben einander, aber weiterhin von À’ an durchdringen sie einander 
wieder theilweise und in dem Raume 2 4' E£', wo dies geschieht, treten wieder 
Interferenzstreifen auf, welche sich gerade so in Beziehung auf S,' und S,' ver- 
halten, wie die früher betrachteten zu S, und S,. Es ist diese Anordnung für 
manche Zwecke desshalb vortheilhaft, weil jedes der interferirenden Bündel in 
den reellen Brennpunkten vom andern vollstindig getrennt und auf einen sehr 
kleinen Raum zuzusammengezogen ist, daher auch leichter jedes für sich genau 
bestimmbaren Aenderungen unterworfen werden kann. Man kann hierbei natür- 
lich auch Spiegel verwenden, die einen erhabenen Winkel mit einander bilden; 
so lange die von der Berührungslinie derselben aus divergirenden Lichtbündel 
durch die Linse zum Uebereinanderfallen gebracht werden kónnen, ist die Móg- 
lichkeit zum Entstehen der Streifen gegeben. 
2. Das Fresner’sche Doppelprisma. 
Ein zweiter Interferenzapparat ist von FRESNEL noch angegeben worden!) 
welcher im ganzen dasselbe leistet wie die Spiegel; das Interferenzprisma. Das- 
selbe besteht, wie Fig. 451, ein Schnitt senkrecht 
zu seinen Kanten, zeigt, aus einem sehr stumpf- 
winkligen Prisma (4.£.7); in Wirklichkeit ist der 
Winkel bei 4 einem gestreckten noch viel näher, 
als es hier der Deutlichkeit wegen gezeichnet ist. 
Die beiden Winkel bei Æ und sind gleich, so 
dass das Prisma ein gleichschenkliges ist und durch F 
die Halbirungsebene des Winkels 4 in zwei con- 
gruente spitzwinklige Prismen AZD und AFD 
zerlegt wird; man pflegt es daher auch als ein aus 
den letzteren zusammengesetztes Doppelprisma zu 
bezeichnen. Die eine Hälfte AÆD lenkt die von 
einem leuchtenden Punkt (S) in der Symmetrie- 
ebene auf sie fallenden Strahlen nach der Linken, 
die andere 4 FD nach der Rechten ab, daher ent 
steht in der Mitte ein Raum, wo Strahlen von 
beiden Seiten zusammentreffen und mit einander 
interferiren. Wir denken uns einen Schirm durch einen Punkt O der Linie 54D 
und senkrecht zu dieser gelegt. Zur Erklürung der auf ihm entstehenden Er- 
scheinung haben wir den Gangunterschied der in einem beliebigen Punkt des- 
selben, der in der Ebene unserer Zeichnung gelegen sein mag, zusammen. 
treffenden Strahlen zu bestimmen. Es sei a der kleine Winkel, den ein von § 
ausgehender Strahl mit SA bildet, derselbe treffe AZ in B, DE in C, den 
Schirm in Z, der Winkel A4 Z.D werde e genannt und S4 mit a, AD mit e, DO 
mit 2 bezeichnet, dann ist unter Vernachlássigung der dritten Potenzen der kleinen 
Winkel « und s im Punkt 2 der Einfallswinkel des Strahls 4 — a + e, der 
; ; 1 
Brechungswinkel 7 = LIA im PunktC derEinfallswinkel z'—7— e— a — (n—1) s], 
  
  
J 
  
  
P 9. FP 
(Ph. 451.) 
der Brechungswinkel /’ = a—(n—1)e und ebenso DC=au + ez', OP, welches 
wir durch x bezeichnen wollen, gleich .DC --, 27, also, wenn wir gegen à 
vernachlässigen 
1) FRESNEL, Mém. del’Ac- des sc, T. V., pag. 419. 1826; Oeuvr. compl. I, pag. 330. 
    
  
  
  
  
  
  
 
	        
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