Full text: Handbuch der Physik (Zweiter Band, erste Abtheilung)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Interferenz des Lichts. 
Verfahren angegeben zu haben?) Fig. 453 stellt dasselbe dar. Von dem in der 
  
  
  
  
  
  
  
  
Axe der Linse Z gelegenen Punkt S gehen die Strahlen 
aus und durchsetzen, ehe sie auf die Linse fallen, 
das gegen die Linse gleichgeneigte, in ihrer Axe sich 
berührende Plattenpaar 2, P,. Die aus P, tretenden 
Strahlen können näherungsweise als von einem Punkt 
S,, die aus 74 tretenden als von S4 herkommend 
angesehen werden; von diesen erzeugt die Linse die 
reellen Bilder S,'S,', und von hier divergirend fallen 
die Strahlen in ihrem weiteren Verlauf theilweise über- 
einander und bilden den Interferenzraum E H A JG. 
Man erkennt so, dass eine Interferenzerscheinung ent- 
stehen muss, auch dass ihr allgemeiner Charakter 
dem der bisher erórterten Fálle sehr áhnlich sein wird ; 
da aber die virtuellen Bildpunkte ,S, und 5, von 
Strahl zu Strahl ihre Lage ándern und nicht mit gleicher 
Phase schwingen und ausserdem die Linsenwirkung 
hinzukommt, so erfordert die strenge Erklárung eine 
genauere Ableitung der Wegldngen der interferirenden 
Strahlen, die uns hier zu weit führen wurde. 
5. MicHELsoN's Spiegelversuch. 
Neuerdings hat A. A. MICHELSON einen Interferenz- 
versuch angegeben?), welcher dem FRESNEL’schen 
Spiegelversuch sehr ähnlich ist, aber einige Vorzüge 
vor demselben besitzt. Zwei Spiegel werden hier 
nahe in einem rechten Winkel zu einander angeordnet 
und die einfallenden Strahlen zwei Mal an denselben 
reflektiren gelassen. Fig. 454 stellt die durch die 
punktförmige Lichtquelle S senkrecht auf den Durch- 
schnitt der Spiegel gelegte Ebene dar, 45 und AC 
sind die Spiegel, der Winkel CAB ist um den kleinen 
Betrag « kleiner als ein Rechter. Der 
Spiegel 4 B erzeugt von der punktfórmigen 
Lichtquelle S das virtuelle Bild S', der 
Spiegel AC von diesem das Sy, so dass 
die zwei Mal, zuerst an 4 P dann an AC 
reflectirten Strahlen von S, herzukommen 
scheinen, und auch ihre Weglánge dieselbe 
ist, wie sie von da ausgegangene Strahlen 
besitzen würden. Dasselbe gilt bezüglich 
der zuerst an AC, dann an A reflektirten 
Strahlen und dem Punkt $,. Man findet 
leicht, dass der Winkel S, AS, = 4a ist, 
und S in der Halbirungslinie dieses Win- 
kels liegt; denn bezeichnen wir den be- 
liebigen Winkel BAS durch o, so ist 
!) JAMIN, Cours de physique III, pag. 524. 1866. 
2) A. A. MICHELSON, Amer, journ. of science (3) 39, pag. 216. 1890. 
  
  
  
  
 
	        
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