578 Interferenz des Lichts.
In dem zweiten Fall, wo die Keilkante senkrecht zum Spalt steht, durch-
ziehen die Interferenzstreifen das Spectrum in seiner Längsrichtung, indem ihr
; À es :
Winkelabstand 38 beträgt, wenn 9 den Keilwinkel bedeutet, sie convergiren daher
1
nach dem violetten Ende hin, da A in dieser Richtung abnimmt.
11. Interferenzen mehrerer Platten.
BnEWsTER!). beobachtete zuerst im Jahre 1817 eine Interferenzerscheinung,
bei welcher die vier Fláchen zweier Glasplatten zur Herstellung der interferiren-
den Lichtbündel zusammenwirkten. Er beschrieb auch schon eine Reihe von
Abünderungen desselben Versuchs; namentlich construirte er ein kleines In-
strument, mittelst dessen diese Erscheinungen bequem beobachtet werden sollten.
Es bestand dasselbe aus einer Róhre, in welcher zwei genau gleich dicke
Glasplatten ein wenig gegen einander geneigt und ungefähr senkrecht zur
Axe der Röhre befestigt waren. An der einen Seite trug die letztere eine Platte
mit einer seitlichen engen Oeffnung. Diese Seite wird gegen den Himmel oder
oder einen anderen hellen Gegenstand gerichtet; beim Hindurchsehen von der
entgegengesetzten Seite der Róhre her sieht man dann
ausser der direkt gesehenen Oeffnung seitlich noch
mehrere schwächer werdende Bilder derselben, und
diese sind von farbigen Interferenzstreifen durchzogen.
Zu dem ersten Bild wirken im Allgemeinen vier
Strahlenbündel zusammen, deren Verlauf in Fig. 467
angedeutet ist. Die Strahlen der Bündel 2 und 5
haben nahe gleich grosse Wege durchlaufen, sie können
interferiren. Der Gangunterschied der beiden anderen
Bündel ist dagegen zu abweichend, sie bringen im
Bild nur eine allgemeine Helligkeit hervor ohne zur
Wegen dieser
(Ph. 461.) : :
Interferenzerscheinung beizutragen.
t diese Beobachtung der Erscheinung in der
Beimischung fremden Lichts is
rer, ebenfalls von BREWSTER beschriebener
Durchsicht nicht so günstig als ein ande
und von Jamin?) zur Construction eines wichtigen Instruments, des Interferential-
refractors benutzter Fall. Derselbe ist in
Fig. 468 dargestellt. Ein von der Lichtquelle
einfallender Strahl SA, spaltet sich in À, in
einen reflektirten A, B, und einen in die erste
Platte eindringenden 4,4,, welcher letztere
in A, reflektirt wird, in A, aus der Platte
austritt und in B3' die zweite der ersten voll-
kommen gleiche planparallele Platte trifft,
wo er in der Richtung £,'C' reflektirt wird.
Der andere in A, reflektirte Strahl verfolgt
den Weg A, B, B, B3 C und tritt, wie man
leicht sieht, der Planparallelität der Platten
wegen dem ersten parallel aus, welchen Winkel die Platten auch mit einander
Die andern in 4,, By, £3 reflektirten, in 2, durchgehenden
e viermalige Reflexion erfahren müssten, ehe sie
(Ph. 468.)
machen mogen.
Strahlen, welche mindestens ein
1) BREWSTER, Edinb. Trans. 7, pag. 435. 1817.
2) Jamin, Compt. rend. 42, pag. 482. 1856; Annales de chim. et phys. (3) 52, pag. 163,
1858; Pocc. Ann. 98, pag. 345. 1856.
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