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Interferenzen mehrerer Platten; Interferentialrefractor von JAMIN. 570
die zweite Platte in einer B,C parallelen Richtung verlassen, lassen wir ausser
Acht, da sie in Fällen, wie wir sie im Auge haben, nämlich bei dicken nahezu
parallelen Platten, ausserhalb des von uns betrachteten zweimal reflektirten
Strahlenbündels fallen, also zur Erscheinung nichts beitragen. Von allen Punkten
der breiten Lichtquelle fallen nun Strahlen auf die erste Platte, die sich ganz
analog dem betrachteten verhalten, die die zweite Platte verlassenden werden
von einem etwa bei CC' zu denkenden Auge oder Fernrohr aufgefangen und auf
der Netzhaut oder in der Bildebene des Fernrohrs zur Interferenz gebracht. Um die
entstehende Interferenzerscheinung bestimmen zu kónnen, müssen wir den Gang-
unterschied zusammengehóriger, d. h. von demselben Punkt der Lichtquelle aus-
gehender und an denselben Punkt der Bildflàche gelangender Strahlen kennen.
Wir müssen also vor allem wissen, wie die zusammengehórigen Strahlen liegen.
Man hat bisher, ohne zu beweisen, dass das richtig ist, die aus einem einfallen-
den Strahl wie .$.4, entstehenden B,C und B,'C' als zusammengehorig be-
handelt, was gleichbedeutend mit der Annahme ist, dass man auf unendlich
accommodiren müsse, um die Interferenzerscheinung deutlich zu sehen. Es ist
das nun in diesem Falle richtig, aber es kommt nur daher, dass man plan-
parallele Platten hat, und ein Beweis dafür ist durchaus erforderlich. Derselbe
ist nicht schwierig. Grösste Schärfe der Interferenzerscheinung findet dann statt,
wenn alle in einen Punkt der Bildfläche gelangenden zusammengehörigen Strahlen-
paare denselben Gangunterschied besitzen. Wir können zeigen, dass dies hier
stattfindet, wenn wir auf unendliche Entfernung accommodiren. Wir wollen den
Gang der Strahlen rückwärts verfolgen, wir sprechen also so, als gingen die-
selben von den Punkten der Netzhaut oder Bildfläche des Fernrohrs aus und
bewegten sich zur Lichtquelle hin. Ist nun das Auge oder Instrument auf un-
endlich eingestellt, so bildet der von einem Punkt der Bildfläche ausgehende
Strahlenkegel, dessen Basis die Pupille oder die Oeffnung des Objektivs ist, nach
seinem Austritt einen Cylinder paralleler Strahlen; beim Auftreffen auf die zweite
Platte spaltet sich dieser in zwei Cylinder, einen zurückgeworfenen und einen
eindringenden und diese durchlaufen ganz entsprechende Wege, wie wir es vor-
hin in der umgekehrten Richtung für den Strahl ,S.4, gesehen haben, nament-
lich müssen sie ebenso wegen der Planparallelitát der Platten dieselben parallel
verlassen, wie die Strahlen Z,C und Z2,'C'. Die beiden Strahlencylinder fallen
aber, wenn der Winkel, den die beiden Platten mit einander bilden, nicht zu gross
ist, nach dem Verlassen der ersten Platte zum Theil zusammen. In diesem
zusammenfallenden Theil liegt in jeder zur Cylinderaxe parallelen Geraden ein
Strahl des ersten und ein Strahl des zweiten Bündels, die also nun vereinigt
zu einem und demselben Punkt der Lichtquelle gelangen. Sie sind daher zu-
sammengehörige Strahlen. Der Gangunterschied dieser zusammengehörigen
Strahlen, die wir uns nun wieder von der Lichtquelle ausgehend denken wollen,
ist aber gar nicht von der Lage dieser letzteren abhängig, da sie von ihr. bis
zur ersten Platte zusammenfallen, auch nicht von ihrer Lage im Bündel, da die
Strahlen eines jeden Paares beim Verlassen der ersten Platte in derselben Richtung
und um denselben Betrag wie alle andern auseinandergetreten sind, also alle Paare
zwischen den Platten den gleichen Gangunterschied erhalten, sondern er ist nur
abhängig von der Dicke und dem Brechungsindex der Platten, ihrer Neigung
gegen einander und den Einfallswinkeln der Strahlen an den Platten. Da wir
aber parallele Strahlen haben, so sind diese Gróssen für alle Paare dieselben,
und alle Paare baben denselben Gangunterschied. Damit ist nachgewiesen, dass
für Accommodation auf endliche Entfernung die Erscheinung am schárfsten
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