Reflexionsgesetze.
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Man kann die erste der Formeln (529) auch in der Gestalt schreiben
2. ye 16 cos? q (sin? — n?)
Je = Je sin? © 2
(5.7 0 uy (zs T aste) + 16 cos? e (sin? e — n°)
)
d. h. /Z unterscheidet sich von J£ nur dadurch, dass bei ersterem die Grósse
: ; sin? - ;
(p — q* (1 — n°)? im Nenner mit dem Faktor (Zt — cos? 0)? auftritt, bei
letzterem mit dem Faktor 1. Beim Beginn der Totalreflexion ist siz ¢ =n, der
erste Faktor daher gleich szz* e, d. h. kleiner als der zweite, daher AI JL Bei
; : ; T 1
streifender Incidenz ist ® = 9 der erste Faktor daher =I also grösser als der
zweite, d. h. Aes. Auch dieses Verhalten ist von QuINCKE constatirt (l. c,
pag. 8).
Da 4 mit wachsender Wellenlänge abnimmt, so nimmt mit derselben die
Grösse des durchsichtigen Fleckes zu (QUINCKE, l. c., pag. 8).
Nach den Erórterungen der pag. 788 ergiebt sich die relative Phasen-
differenz A des parallel zur Einfallsebene polarisirten reflektirten Lichtes zu dem
in derselben polarisirten, sowie des Azimuth ¢ der wiederhergestellten Polari-
sation des reflektirten Lichtes nach den Formeln:
. R.
tang v A LL
M ——, 09
(5 — 9) (cos? 9 + n?— sin? ©) + 27(p +g)cosp sin? g—n?
(p- qYn*cos? q-- n? — sin?q)--2i(--9)n*cos ey sin? "-—
haben ¢' und A' die analoge Bedeutung fiir das durchgehende Licht, wie ¢ und
A fiir das reflectirte, so folgt aus (51)
D; n?
£e
— (sin?q — n?cos?q)
E i 9
4 ! oz — _——_———— . À A
fois 4 € Di” sin?o — n?cos?o hy (59)
d. h.
tang V (sin? o — n? cos? q) — n? fang y, A'=A. (54)
Die letzten dieser Gleichungen ist von QuINCKE (l. c., pag. 217, 220) bestätigt.
Aus der Gleichung (53) ergiebt sich durch Trennung der reellen und
imaginären Bestandtheile für Æ,/Æ;— 1, d. h. bei linear unter dem Azimuth 45°
gegen die Einfallsebene polarisirten einfallendem Lichte
tang? § = (sin? o — n? cos? 9)?
(5 — 9)*(1 — n°)? + 16 cos? © (sin? 9 — n°)
(8 — 9)? (1 — n°)? (sin? 9 — n° cos? 9)? + 16 nt cos? p(sin? — 1?)' (55)
lang A =
2(p2 — g?) sin? q cos ey sin? e — a? (1 — 22)?
7 (5 — g?* (1 — n2)? [sin* « — cos? e (sin? q — n?) a- 16 2? cos? q (sin? o — n?)
Die Phasendifferenz À wüchst daher mit wachsendem 4, d. h. zunehmender
Dicke der Zwischenschicht. (Vergl. QUINCKE, l. c, pag.220). Für Z— ee geht
letzte Formel in die früher abgeleitete Formel (47) für Totalreflexion über und
es wird auch dementsprechend ang 4 — 1. — Die beiden letzten Formeln er-
klàren die eigenthümlichen Erscheinungen, welche man wahrnimmt, wenn man
bei Beleuchtung mit linear polarisirtem Lichte jene Prismencombination durch
ein drehbares Nicol betrachtet (cf. STOKES, l. c.7. P. DRUDE.