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Polaristrobometer.
rungen durch VENTZKE, der eine andere Skala einführte, sowie durch ScHEIBLER?)
welcher den mechanischen Theil in mehreren Punkten vervollkommnete. Das
Charakteristische an dem Apparat ist, dass die durch die zu untersuchende Sub-
stanz herbeigeführte Drehung durch ein System von senkrecht zur Axe geschnittenen
Quarzplatten compensirt wird, von denen die eine aus zwei verschiebbaren keil-
fórmigen Stücken besteht und daher eine Platte von variabler Dicke reprüsentirt.
— Der Apparat beruht auf der Anwendung weissen Lichtes, ist aber daher nur
für solche Substanzen zu verwerthen, welche die gleiche Rotationsdispersion be-
sitzen. wie Quarz. Dies ist bei Zuckerlósungen der Fall Sind dieselben nicht
farblos, so würde man nicht die empfindliche Farbe der Doppelquarzplatte er-
halten?). Zu der Wiederheistellung derselben befindet sich in diesem Falle vor
dem Apparat noch eine senkrecht zur Axe geschliffene Quarzplatte nebst einem
dritten Nrcor'schen Prisma 2).
Aeusserst genaue Messungen gestatten die sogen. Halbschattenapparate, denen
das gemeinsam ist, dass zwei polarisirte Lichtbündel einfallen, deren Polarisations-
ebene einen kleinen Winkel mit einander einschliessen. Liegt die Polarisations-
ebene des analysirenden Nicols senkrecht zur Halbirungsebene jenes (spitzen)
Winkels, so erscheinen beide Theile des Gesichtsfeldes gleich dunkel, während
bei einer kleinen Drehung des Analysators diese Helligkeitsgleichheit gestórt ist.
— Die Apparate unterscheiden sich hinsichtlich der Herstellungsweise der be-
schriebenen Art des einfallenden Lichtes, indem der Polarisator theils aus zwei
polarisirenden Prismen5), theils aus nur einem solchen besteht, welches aber zur
Hälfte von einer entweder parallel zur Axe geschnittenen Quarzplatte bedeckt ist,
welche bei geeigneter Dicke der Polarisationsebene eine von ihrer Lage gegen
die Polarisationsrichtung des einfallenden Lichtes abhángige Drehung zu ertheilen
schliffenen Quarzplatte ?). — Die
Empfindlichkeit hängt von dem Winkel ab, welchen die Polarisationsebenen des
vermag9), oder von einer senkrecht zur Axe g
einfallenden Lichtes mit einander bilden. Bei den meisten derartigen Apparaten
ist dieser Winkel regulirbar eingerichtet, da je nach der Intensität des Lichtes
die günstigste Grósse desselben etwas variirt?). P. DRUDE.
T) VENTZKE, Erdm. Journ. f. prakt. Chem. 25, pag. 84; 28, pag. III.
7) SCHEIBLER, Zeitschr. d. Verh. f. Rübenzuckerindustrie. Jahrg. 1870, pag. 609.
3) Zur Untersuchung stark gefürbter Substanzen, bei welchen man nicht die empfindliche
Farbe der Doppelquarzplatte herstellen kann, hat v. FrEISCHL ein »Spectropolarimeter« vorge-
schlagen (Rep. d. Phys. 21, pag. 323. 1885). Ueber die Bestimmung des Drehungsvermógens
aktiver Substanzen für bestimmte Farben, d. h. ihrer Rotationsdispersion, vergl. ausser den oben
pag. 798 erwühnten Methoden auch J. SEYFFART, WiED. Ann. 41, pag. 111. 1890, und P. GLAN,
WIED. Ann. 43, pag. 441. 1891.
4) Ueber die Wirkungsweise dieser. Einrichtung vergl. LANDOLT, 1. c. pag. 152.
5) Von dieser Art sind die Instrumente von JELETT (Rep. of the Brit. Assoc. 2, pag. I3.
1860), Cornu (Bull. soc. chim. (2) 14, pag. 140); RicHI, Mém della R. Acc. delle Sc. dell Inst
di Bologna (4) 6, pag. 597. 1885) und LiPPICH (cf. Anm. 8).
6) Von dieser Construction ist der LAURENT’sche Apparat (DINGL. Polytechn. Journ. 223,
pag. 608).
7) Diese hat GLAN bei der Construction eines Spectrosaccharimeters beniitzt. — WIED.
Ann. 43, pag. 44. 1891.
8) Vergl. F. LiePICH, Zeitschr. f. Instr.-Kde. 1882, pag. 167; 1892, pag. 333. — Wien.
Ber. 85, pag. 268. 1882; 91, pag. 1059. 1885; 99, pag. 695. 1890.