Reflexionsvermógen.
und Hauptazimuthe bestimmt. Aus ihnen wurde das Reflexionsvermógen für jede
Farbe berechnet und damit die resultirende Gesammtfarbe bei einfallendem
weissen Licht. Dieselbe stimmte mit der beobachteten überein.
Die sonstigen bisher angestellten Messungen!) über die absoluten Intensitüten
stimmen ebenfalls im Allgemeinen mit den nach den Formeln (45) und (45^
berechneten nahe überein?) wenn man in ihnen für z und x die aus Hauptein-
fallswinkel und Hauptazimuth für jedes Metall zu bestimmenden Werte einführt.
Speciell werden z. B. das ausserordentlich hohe Reflexionsvermógen des Silbers
in Luft, welches für grosse Wellenlängen zu 0:96 beobachtet ist, völlig erklärt
durch den kleinen Brechungsexponenten des Silbers, welcher etwa nur 0°2 beträgt,
während z?(1-- x?) den Betrag 14 erreicht (cf. weiter unten). Von allen
Metallen besitzen Eisen und Stahl das kleinste Reflexionsvermógen (0:56—0:58),
in Uebereinstimmung mit deir Thatsache, dass für diese z im Verhiltniss zu
n?(1 + x?) am grössten ist, nämlich ungefähr 2:4 zu 17.
Die Messung der absoluten Phasenänderungen A; und À, oder vielmehr die
Vergleichung?) ihrer Werthe mit den bei Reflexionen an durchsichtigen Kórpern sich
ergebenden, macht erheblichere Schwierigkeiten. Als die einfachste Methode
empfiehlt sich zunächst die, die Durchmesser der (NEwTON'schen) Ringe zu
messen, welche entstehen, wenn man eine schwach gekrümmte Glaslinse auf
einen Metallspiegel legt, da der Ort der Ringe von den absoluten Phasenánde-
rungen abhängt. In der That zeigen auf diese Weise hervorgebrachte Interferenz-
rnnge Abweichungen gegenüber den zwischen zwei Glasflàáchen hervorgebrachten.
Die Erscheinung?) ist vóllig verwandt dem von ArRv beobachteten Verhalten
der zwischen einem Diamant und einer Glaslinse hervorgebrachten Interferenz-
nnge (cf. oben pag. 761i), nur erstreckt sich hier die Abweichung von dem
Verhalten der gewóhnlichen NgwToN'schen Ringe auf einen grósseren Bereich
N
des Einfallswinkels, als dort?).
1) Solche sind ausgeführt von DE LA PROvosTAYE und DEsAINS (Ann. de chim. et de phys.
(3) 30, pag. 276 u. 431. 1850) für Wärmestrahlen (wie für diese Haupteinfallswinkel und Haupt-
azimuth aus Beobachtungen gefunden werden kann, hat H. KNOBLAUCH in WIED, Ann. 24,
pag. 258. 1885 gezeigt), ferner von CoNRoYv (Proc. Roy. Soc. Lond. 35, pag. 26. 1883; 37,
pag. 36. 1884) und RUBENS (WiED. Ann. 37, pag. 267. 1889).
2) Vergl. dazu P. DRUbE, WIED. Ann. 39, pag. 547. 1890.
3) Sämmtliche hier angeführte Methoden können nur eine Vergleichung bezwecken. Daher
ist es gleichgültig, ob wir hier für die As und A; die Reflexionsformeln des NEUMANN'schen
oder die des FRESNEL'schen Vectors verwerthen.
4) Man vergl G. QuINCKE, Pocc. Ann. 142, pag. 380. 1871, und G. STOKES, Mondes
(2) 41, pag. 562. 1876.
5; Jedoch ist es nicht gerechtfertigt, die elliptische Reflexion an durchsichtigen Medien als
einen speciellen Fall von Metallreflexion aufzufassen, d. h. von Reflexion an einem sehr schwach
absorbirenden Medium, wie es zum Theil geschehen ist. Abgesehen davon, dass der Absorptions-
coéfficient, wie er sich aus der Ellipticitit des reflektirten Lichtes bei linear polarisirtem ein-
fallendem Licht berechnen würde, falls man die Metallformeln zu Grunde legt, viel zu gross
ausfallen würde, als dass er mit der hohen Durchsichtigkeit von z. B. Diamant oder Glas ver-
träglich wäre, sind auch die Gesetze für die Ellipticität des reflektirten Lichtes in beiden Fällen
analytisch nicht identisch. Denn für durchsichtige Körper ist (vergl. pag. 765)
lang = 2 en? dy di ;
tang? 9 — n°
während für schwach absorbirende Körper ist:
sin © Lang © 1
Ange n Yn? — sin? ©
tang A = 2n?