832 Absorbirende Körper.
welche dieselbe NEwroN'sche Farbe zeigen würde!), wie die Jodsilberschicht
und ist ferner
Das Aequivalent des Silbers Aa = 1079
x n » Jodsilbers:. Ag — 2349
Die Dichtigkeit des Silbers di 1055
» » » Jodsilbers 4, = 560
Der Brechungsexponent n — 215",
so ist die gesuchte Dicke D der Silberschicht, aus der sich das Jodsilber gebildet
hatte: do 0 .
S 2 =
Noch genauer wird die Dicke der Jodsilberschicht durch die WERNICKE’sche
oder WikNER'sche Methode der Interferenzíransen gefunden. — Nach letzterer
Methode?) angestellte Versuche von DmupEk ergaben, dass der FmrsNEU'sche
Vector bei der Reflexion Luft-Silber für Natriumlicht eine Beschleunigung von
0:419 A (d. h. der NEUuMANN'sche Vector eine Verzógerung von — 0:088 2) er-
leidet, wáhrend Formel (46) dafür liefert*) 0417 A resp. — 0:083 X. Es ergiebt
sich also eine gute Uebereinstimmung zwischen Experiment und Theorie. — Ab-
weichungen jedoch zeigen sich wiederum, wenn man die Abhàángigkeit des
Fransensprunges von der Dicke der Silberbelegung untersucht. Die Theorie er-
giebt für den Fall, dass das Silber in jeder Dicke die optischen Constanten
des massiven Silbers besitzt, dass die Fransen an den belegten und unbelegten
Stellen bei sehr dünner Belegung sich in einem anderen Sinne gegenseitig ver-
schieben müssen, als bei dickerer Belegung, wáhrend das Experiment hiervon
nichts wahrnehmen lässt. Diese Thatsache führt ebenfalls (cf. oben) mit Noth-
wendigkeit zu der Annahme, dass für sehr dünnes Silber z — 1, x — 1 sei.
Dann ergiebt sich wiederum Uebereinstimmung mit Experiment und Rechnung.
Ein wichtiges Mittel znr Prüfung der Theorie bietet auch die Beobachtung
der Reflexion an demselben Metallspiegel in verschiedenen Flüssigkeiten. Da
hierdurch die in den Formeln auftretende Constante x nicht geändert wird,
aber z in dem Verhàáltniss des Brechungsexponenten des umgebenden Mediums
kleiner wird, so zeigt die Formel (40), dass der Haupteinfallswinkel bei Reflexion
im stürker brechenden Medium abnimmt, die Formel (43), dass das Haupt-
azimuth nahezu ungeündert bleibt (es nimmt ein wenig zu) die Formel (45^,
dass das Reflexionsvermógen abnimmt, da %?/1 + x?) in stärkerem Maasse ab-
nimmt als z. Diese Gesetze haben sich im Allgemeinen bestätigt gefunden,
jedoch ergiebt eine genauere numerische Vergleichung der beobachteten und
theoretischen Werthe von dq und A eine gewisse, bei allen Experimenten?) in
demselben Sinne ausfallende Abweichung?) Man kann dieselbe erklàren durch
l Tabellen hierfür finden sich bei E. BRÜCKE, POGG. Ann. 74, pag. 582. 1848. —
G. QUINCKE, POGG. Ann. 129, pag. 180. 1866. — A. RoLLET, Wien. Ber. (II) 77, pag. 117. 1878.
?) Durch Beobachtung des Polarisationswinkels fand DRrUDE fiir Natriumlicht 7 = 2-15.
3) Sie unterschied sich dadurch, dass wiederum nur homogenes Licht verwendet wurde,
cf. oben.
4) Wenn man wiederum die unten mitgetheilten Constanten 7 und zx für Silber benutzt.
5) Derartige Experimente sind angestellt von G. QuiNCKE (PoGG. Ann. 128, pag. 541.
1866), Conroy (Proc. Roy. Soc. 28, pag. 242. 1879; 31, pag. 486. 1881), DES COUDRES (Ueber
die Reflexion polarisirten Lichtes an Quecksilber. Inaug.-Diss. Berlin. 1887) und P. DRUDE
(WIED. Ann. 39, pag. 544. 1890).
6) Vergl. W. VoiGT, WIED. Ann. 23, pag. 137. 1884. — P. DRUDE, WIED, Ann. 39,
pag. 545. 1890.