Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

  
138 Wärmestrahlung. 
 zunüchst BAUR!) wieder. Sein Apparat war schon bedeutend empfindlicher als 
die Thermosáule. Mit 1 Daniell erhielt er einen Ausschlag von 400 sc, wenn er 
dem Bolometerblüttchen (dessen Widerstand etwa 3,5 Ohm war) die berusste 
Seite eines auf 100° erwärmten Lestir'schen Würfels im Abstand von 1 7 
gegenüberstellte. Eine ähnliche Anordnung benutzte ScuNEEBELI?), der als 
Bolometerwiderstand ein Gitter aus diinnem Stanniol anwandte, welches mit 
Platinchlorid geschwärzt war, wie es BAUR zuerst angegeben hatte Aehnlich ist 
auch die erste Anordnung des Bolometers von AncsTrROM®). Für elektrische 
Messungen wurde das Bolometer passend eingerichtet von PAALZOW und 
RUBENS *). 
Eine ausführliche theoretische und experimentelle Untersuchung des Bolo- 
meters ist von LUMMER und KunLBAUM?) geliefert worden. 
Die Empfindlichkeit einer bolometrischen Messvorrichtung, die man übrigens 
stets sofort experimentell bestimmen kann), ist durch das eigentliche Bolo- 
meter und durch das benutzte Galvanometer bedingt. Für das Galvanometer 
nehmen die Verfasser an, es sei astatisch, habe 4 Rollen hintereinandergeschaltet 
von 1 Ohm Widerstand; das Magnetsystem sei astasirt bis zur Schwingungs- 
dauer von 10". Durch die Rollen fliesse ein Strom .von 10-6 Ampere. Der 
Abstand von Spiegel und Scala sei 1. Dann soll unter normaler Empfind- 
lichkeit die Anzahl Scalentheile verstanden werden, welche bei Stromschluss 
oder Oeffnung hervorgerufen werden. Die Empfindlichkeit ist dabei proportional 
der Wurzel aus dem Widerstand der Galvanometerrollen. 
Ist / der von der Batterie kommende Hauptstrom bei der WHEATSTONE'schen 
Brücke, « eine kleine procentische Widerstandsänderung in einem Zweige, so 
ist der Strom im Galvanometer (in der Brücke) 
f 
Der Ausschlag À des Galvanometers ist 
9 — 2&y I, 
wo (& die normale Empfindlichkeit, / der Widerstand des Galvanometers ist. 
Ist nun die Widerstandsinderung a hervorgebracht durch Bestrahlung eines 
Bolometerwiderstands, so ist 
à == =/d, 
wo s der Temperaturcoéfficient des Metalls, 7 die durch Strahlung hervorgerufene 
Temperaturdifferenz, @ der bestrahlte Theil des Zweigwiderstands ist. 
Nun ist 
LOAD 
Ja CE, Q)' 
wo fy fof s/s Functionen sind, welche mit ihren Argumenten wachsen und worin 
bedeuten 
  
  
Z 
A das Absorptionsvermógen der bestrahlten Oberfläche, 
Æ das Emissionsvermógen der gesammten Oberfläche, 
/ die Oberfläche des Bolometers, 
$8 die Würmecapacitát desselben. 
1) BAUR, lL c. 
2) SCHNEEBELI, WIED. Ann. 22, pag. 430. 1884. 
3) ANGSTRÔM, WIED. Ann. 26, pag. 256. 1885. 
4) PAALZOW und RUBENS, WIED. Ann. 37, pag. 529. 1889. 
5) LUMMER und KURIBAUM, WIED. Ann: 46, pag. 204. 1892. 
6) ANGSTRÔM Ofverrigt. Kon. Vetensk. Akad. 1888, pag. 379, No. 6. 
  
  
  
 
	        
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