A
880 860 340 S?» 200 880 860 Bw J 800 780 760
X
Y
an
+
7300 7280 7760 7240 7220 17200
Wirmestrahlung.
Direkte Photographie von ultrarothen Strahlen erhält man nach dem Vor-
gang von E. BECQUEREL*), wenn man hinreichend lange auf eine Daguerrotyp-
platte, die vorher kurz belichtet war, das Spectrum entwirft. Auf diese Weise
konnte DRAPER?) 1843 durch Photographie die ultrarothen Strahlen, die er mit
7700 1080 9066 7040 7020 1006
7790 7120
7720 7760
7340
1430 7960 1440 7420 7400 4380 17360
Na
Mg Ca
Mg
RS
=
2
(Ph. 539.)
a, B, y bezeichnete, erhalten.
WATERHOUSE?) imprägnirte die photographische Schicht,
wie es VOGEL gelehrt hatte, mit einer blauen Farbe, setzte sie
zuerst dem diffusen Licht aus und konnte dann auf ihr, als er
das Sonnenspectrum darauf warf, noch weit im Ultrarothen
Wirkungen erzielen. Er erhielt ultrarothe Strahlen, die so weit
von A im Ultrarothen entfernt waren, wie die Linie C im
sichtbaren Spectrum.
Diese Methode wurde dann von ABNEY) wesentlich ver-
vollkommnet. Er präparirte sich eine für ultrarothe Strahlen
empfindliche Schicht und wandte sie dazu an, um sowohl das
prismatische, wie das Beugungsspectrum der Sonne zu photo-
graphiren- Er erhielt im letzteren Spectrum von À bis zur
Stelle 0:980 w etwa 180 Streifen ®).
Seine photographische Schicht stellte er auf folgende Weise
her. Es wurde zunächst ein normales Collodium nach folgen-
den Formeln hergestellt.
Pyroxylin 16 Grain sy (1-088 g7)
Aether (0:725 spec. Gew.) 4 Unzen . (113*6 gr)
Alkohol (0:820 spec. Gew.) 2 Unzen . ( 56:8 g7)
Dies wird gemischt und nach einigen Tagen dekantirt.
3920 Grain (21-75 gr) reines Bromzink werden in j—1 Unze
(14—28 gr) Alkohol zusammen mit 1 Drachme (1:77 gr) Sal-
petersäure gelöst. Davon werden 3 Unzen (852 g7) dem
Collodium zugesetzt und es wird filtrirt. 500 Giain (82:4 g7)
Silbernitrat werden in móglichst wenig heissem Wasser aufge-
16st und 1 Unze (284 gr) siedender Alkohol. hinzugefügt.
Dies wird langsam in das langsam erwärmte Collodium einge-
tropft. Die weitere Herstellung der Platten ist in der Ab-
handlung nachzusehen.
Eine ganz andere Methode der Fixirung des ultrarothen
Spectrums beruht auf der Eigenschaft der ultrarothen Strahlen,
dass sie das Phosphorescenzlicht von phosphorescirenden Sub-
stanzen auslóscht. Entwirft man also auf eine leuchtende,
phosphorescirende Platte das rothe und ultrarothe Spectrum,
so werden alle Stellen, die von Strahlen getroffen werden,
dunkel, wührend die von FRAUNHOFER'schen Linien getroffenen
Stellen. hell bleiben. Man sieht daher die Linien hell auf
dunklem Grunde. Diese Eigenschaft der ultrarothen Strahlen
1) E. BECQUEREL, Ann. chim. et phys. (3) 6, pag. 314. 1843; 22, pag. 249. 1843.
2) DRAPER, Phil. mag. (3) 29, pag. 1843.
3) WATERHOUSE, Proc. Asiatic Soc. of Bengal Nov. 1875.
+) ABNEY, Phil. Trans. 171. 1880; Proc. Am. Acad. 1881.
5) Eine Notiz von BURBANK (Phil. Mag. (5) 25, pag. 391. 1883) besagt, dass er noch
mehr Linien als ABNEY auf photographischem Wege erhalten habe. Doch ist keine nähere
Angabe zu finden,
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