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18 'Thermometrie.
Eisenstift, spiter ein, mittelst einer Glasfeder an die Wandungen der Capillare
sich anlehnendes Glasróhrchen (mit einem Eisenstift im Innern) als Index diente,
der mittelst eines Magneten nach der Beobachtung wieder bis zur Quecksilber-
säule zurückgeführt wurde.
Ein anderes, vielfach gebräuchliches Quecksilber-Maximumthermometer beruht
auf der oben bereits erwähnten Thatsache, dass”Quecksilberfäden an Stellen, wo
der Querschnitt sich plötzlich verringert, sehr leicht abreissen. Verengt man
daher die Capillare nahe am unteren Gefässe sehr stark, oder schmilzt man da-
selbst ein Glassplitterchen ein, so reisst dort der Faden bei sinkender Temperatur
und bleibt bei der Maximaltemperatur stehen. Auch hier genügt die beim
Schwingen des Thermometers auftretende Centrifugalkraft, um den Widerstand
zu beseitigen und das Quecksilber wieder zu vereinigen.
Diese beiden Formen von Maximumthermometern haben sowohl in der
Meteorologie als Stationsthermometer, als auch in der ärztlichen Praxis als Fieber-
thermometer Eingang gefunden und sich vortrefflich bewährt.
b) Calibrirung.
Bei constanter Temperatur sollten gleichen Intervallen des Messrohres auch
gleiche Volumina entsprechen. Da diese Bedingung in aller Strenge selbst dann
nicht erfüllt ist, wenn der Verfertiger die Theilung dem Rohre anpasste, so
muss das fertige Instrument calibrirt werden. Dies erfordert die Ausmessung
der Länge von Quecksilberfäden, welche um gleiche Strecken verschoben werden
Zur Abtrennung der Fäden dient folgendes Verfahren:
Man neigt das Thermometer, lässt das Quecksilber aus dem Gefässe theil-
weise in das Messrohr fliessen, dreht es dann rasch erst in die vertikale, dann
in die horizontale Lage und klopft mit dem Zeigefinger der rechten Hand in
beiden Stellungen leise gegen das obere Ende des Thermometers. Enthält das
Quecksilber im Messrohre nur eine Spur von Luft, so trennt sich ein Faden
ab, andernfalls wiederholt man die Operationen, bis es gelingt, die in dem Ge-
fässe stets vorhandenen, äusserst kleinen Luftmengen an irgend eine Stelle des
Messrohres zu schaffen. Hat der einmal abgetrennte Faden nicht die gewünschte
Länge, so kann dieselbe nach vorsichtiger Vereinigung des Quecksilbers durch
Erwármen oder Abkühlen beliebig vergrössert oder verkleinert werden, weil die
Trennung meist an der Stelle erfolgt, wo die%Vereinignng stattgefunden hat.
Mit einiger Geduld und Uebung erlangt man bald die erforderliche Geschick-
lichkeit, um Fäden von bestimmter Länge selbst in Thermometern abzutrennen,
die am oberen Ende keine Erweiterung besitzen. Ist eine solche vorhanden,
so kann durch Abwerfen von Quecksilber in das obere Gefäss, der Faden be-
liebig verkürzt oder durch Zertheilen und partielles Herausholen des in der Er-
weiterung befindlichen Quecksilbers verlängert werden. Das Abtrennen der
Fäden durch Erhitzen einer Stelle des Messrohres mittelst einer kleinen Flamme
ist daher nie nothwendig und schon desshalb zu vermeiden, weil dadurch leicht
dauernde Aenderungen des Calibers an den betreffenden Stellen herbeigeführt
werden können.
Zur Ablesung der Fadenenden kann bei Einschlussthermometern eine mässig
vergrössernde Lupe angewandt werden, nur ist behufs Vermeidung der Parall-
axe darauf zu achten, dass die in unmittelbarer Nähe der Kuppe befindlichen
Theilstriche nicht gebrochen, sondern gerade erscheinen. Bei Stabthermometern
ist es zweckmàssiger, sich eines schwach vergróssernden Mikroskopes zu bedienen,
welches an einem Schlitten befestigt, parallel zu ‚sich selbst in der Richtung der
= Aen Kor T