Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

340 Specifische Wärme der festen Körper. 
aber ein positiver Werth von HENRICHSEN, wie schon DIETERICI hervorhebt, 
gegenübersteht. Unter diesen Verhältnissen wird man der DiETERICI’schen Beob- 
achtung des Wärmeäquivalents, die. durch die Formel dargestellt wird, das grösste 
Gewicht beizulegen berechtigt sein und dann wird die Formel die zur Zeit 
sichersten Werthe der specifischen Wärme des Wassers darstellen. Diese Werthe 
sind bei einigen Temperaturen die folgenden: 
Specifische Wärme des Wassers nach der Formel, pag. 3398. 
  
  
  
  
  
  
  
  
Specifische Wärme Specifische Wärme 
Temp, ch mittlere Temp. 140 mittlere 
! bei /' wischenQ?u. 7| ^ bei £^ wischen 0° u. 7? 
0 1-0000 | 40 09907 09925 
10 09944 09970 | 50 0.9939 09924 
15 09924 | 60 0:9992 0:9931 
20 0:9910 | 0:9948 | 70 1:006 0:9944 
25 0:9901 , | 80 1:0164 0:9966 
30 0:9898 | 0:9933 | 90 1:0283 | 0:9994 
| |100 | 1:0424 | 1.0030 
  
Es ist mehrfach darauf hingewiesen, dass die Würmemenge, die nóthig ist, 
um l1, Wasser von 0? auf 1° zu erwärmen, nicht scharf bestimmt ist und über- 
haupt nicht scharf bestimmbar sei. Deshalb ist vorgeschlagen, den hundertsten 
Theil der Würmemenge, welche 1 g Wasser bei seiner Abkühlung von 100? 
auf 0° abgiebt und die durch das BuwsEN'sche Eiscalorimeter scharf bestimmt 
werden kann, als Wärmeeinheit zu definiren. Diese Definition kommt darauf 
hinaus, die mittlere specifische Wärme des Wassers zwischen 0° und 100° gleich 
1 zu setzen!). Nimmt man diese Definition an, so sind sämmtliche in der obigen 
Tabelle angegebenen Werthe durch 1:0030 zu dividiren, oder die obigen Werthe 
werden um (0:39 kleiner. — Die meisten Versuche über die specifischen 
Wirmen der verschiedenen Körper sind mit dem Calorimeter, das eine Tem- 
peratur von 15? bis 20? hatte, ausgeführt und dabei ist die specifische Wärme 
des Wassers in diesem Temperaturintervall gleich 1 gesetzt. Hält man die alte 
Definition der Würmeeinheit (mittlere zwischen 0? und 1?) fest, so ist die speci- 
fische Würme des Wassers zwischen 15? und 20? um 0'8 bis 0:99 kleiner als 1; 
bei der neuen Definition der Wármeeinheit (mittlere zwischen 0° und 100°) ist 
die specifische Würme des Wassers zwischen 15° und 20° um 11 bis 125 kleiner 
als 1. In jedem Falle ist es zweckmässig, bei den Beobachtungen die Temperatur- 
grenzen des Calorimeters anzugeben. A. WINKELMANN. 
Specifische Wärme der festen Kôrper. 
1) Abhängigkeit von der Temperatur. 
Die specifische Wärme der testen Körper wächst mit wachsender Temperatur, 
aber für die verschiedenen Körper in sehr verschiedenem Maasse. 
Von ülteren Versuchen seien die Resultate von DuLoNc und Perir?) erwähnt, 
die die mittlere specifische Wáürme zwischen 0 und 100^, resp. zwischen O und 
300? bestimmten. 
1) Die so definirte Einheit ist zuerst von BUNSEN angewandt. PocG. Áun. I41, pag. I. 1870. 
2) DULONG und PETIT, Ann. de chim. et de phys. 7, pag. 113. 1818. 
       
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
     
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
 
	        
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