386 Specifische Wärme der Gase.
unmittelbar mit dem von JoLv gefundenen vergleichbar, weil die Wármeeinheit
eine andere ist. Setzt man die specifische Würme des Wassers zwischen 15^
und 20? — 1, so wird nach RowLanD das Arbeitsäquivalent der Wärmeeinheit
in absolutem Maassel)
1
7 > 418'5 >< 10° g cm? sec—2,
Hiermit wird
6,77€, = py 2, ca A= 006870.
Nach REGNAULT ist aber (bezogen auf die zuletzt genannte Wärmeeinheit)
für Luft
¢, = 02875, daher c, = 0-1688
nach WIEDEMANN ist
£, mm 0:2889, daher ¢ = 01702.
Mit diesen Werthen ist der von Jory aufgefundene c, — 0:17154 direkt ver-
gleichbar; man sieht daher, dass der JoLv'sche Werth gegenüber den bisherigen
Beobachtungen zu gross ist.
Das gleiche Resultat ergiebt sich, wenn man aus der Jorv'schen Beob-
achtung das Verhältniss der specifischen Wärmen ableitet. Combinirt man mit
dem REGNAULT’'schen und WIEDEMANN’schen Werth, so erhält man
02375 02389
017154 7 1989 — Qin
Beide Quotienten sind kleiner als der kleinste der beobachteten Werthe
für x, nämlich x = 1'4015, der von LUMMER und PRINGSHEIM gefunden wurde.
Für Kohlensäure ergab sich?) in dem Tempeiaturintervall von 12 bis 100°
für die specifische Wárme bei constantem Volumen
cy = 0:1650 -- 0:2125. p + 0'3400p°,
wo p die Dichtigkeit der Kohlensáure bezogen auf Wasser gleich 1 darstellt?).
Für den Druck einer Atmosphäre erhält man hiernach
x = (01654.
Auch dieser Werth ist gegenüber den älteren Werthen zu gross. REGNAULT
fand bei der Kohlensäure zwischen 10 und 100° für die specifische Wärme bei
constantem Druck
= 1-393.
£4 — 020246.
Hiermit wird
kem us La,
während die Beobachtungen dieses Verháltniss durchschnittlich 1:30 ergeben
haben; bei 100? fand WürLLNER 1:284.
Eine Vergleichung der Formeln für Luft und Kohlensáure zeigt, dass bei
der Kohlensäure die specifische Wärme mit wachsendem Druck viel stärker
wächst als bei der Luft. Die Versuche mit Wasserstoff sind von JoLy wegen der
grösseren Schwierigkeiten noch nicht zum Abschluss gebracht.
C. Specifische Wärme und Atomgewicht bei den Gasen.
Setzt man voraus, dass bei der Erwärmung der Gase bei constantem Volumen
keine innere Arbeit geleistet wird, was annähernd für einige Gase zutrifit, so
stellt die specifische Wärme der Gase bei constantem Volumen die wahre
1) Vergl. pag. 336.
2) J. Jory, Proc. Roy Soc. 55, pag. 390. 1804.
3) Jory hat bei der Kohlensäure auch die Abhängigkeit der specifischen Wärme von
der Temperatur zu bestimmen gesucht; die Versuche reichen aber nur bis 160°.