Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

    
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
   
   
  
    
  
  
  
Verwandlung von Wärme in Arbeit; Versuche von HiRN. 
Als Mittel aus allen diesen Versuchen ergiebt sich folgendes.  Corrigirt man 
die Gewichte auf den leeren Raum und setzt man die specifische Wárme des 
Wassers zwischen 13 und 15? gleich 1, so ist 
Fusspfund Kgrmmt 
engl. Cal. 4234 Cal 
Diese Versuche JouLE's zeigten also mit Evidenz, dass der Satz von der 
Aequivalenz von Arbeit und Wirme richtig ist. Auch war bei der Sorgfalt, mit 
der JourLE seine Messungen 
angestellt und  diskutirt 
hatte, die von ihm gefun- | 
dene Zahl für / als im al 
Wesentlichen richtig anzu- 
sehen. Gegenüber diesen 
Beobachtungen haben einige 
andere kurz danach ange- 
stellte keine erhebliche Be- 
deutung, insofern sie wesent- 
lich abweichende Werthe 
von / ergeben, sondern sie 
sind von Interesse haupt- 
sächlich desshalb, weil sie 
zum Theil noch andere Me- 
thoden zur Bestimmung von 
/ benutzen Dies sind haupt- 
süchlich die interessanten 
Versuche von HinNÜ) von 
denen folgende angeführt werden mögen, 
a) Verwandlung von Arbeit in Wärme durch Stoss. Hirn brachte 
zwischen einen starken parallepipedischen Steinblock von 941 £gr Gewicht und 
einen eisernen Cylinder (Widder) von 350 Aer Gewicht einen Bleiklotz an 
(von ca. 3 Agr Gewicht) welcher eine Hóhlung zur Aufnahme von Wasser und 
des Thermometers hatte. Der Widder wurde um bestimmte Hóhen gehoben, die 
Ausweichung des Steinblocks gemessen. Daraus ergab sich die durch den Stoss 
verlorene lebendige Kraft, die zur Erwármung des Bleis dienen musste. Die so 
entstandene Wármemenge wurde durch das Thermometer nach Bestimmung des 
Wasserwerths gemessen. Es ergab sich so z. B. bei einer Arbeit von 28042 Ze 
eine Wármeerzeugung von 0:65955 Cal, woraus 
  
  
  
J = 172 
       
IE 
         
Gp TH 
  
   
(Ph. 561.) 
Kgrmmt. 
J = 4252 T 
sich berechnet. 
77 8) Verwandlung von Wárme in Arbeit durch Dampfmaschinen. 
Die wichtigsten und zu seiner Zeit interessantesten Versuche aber stellte HinN?) 
über das mechanische Wármeáquivalent dadurch an, dass er dasselbe aus der 
Verwandlung von Wärme in Arbeit bestimmte, wie sie von Dampfmaschinen 
geleistet wird. Diese Versuche waren zu der damaligen Zeit deswegen von 
besonderer Wichtigkeit, weil sie den Satz von der Erhaltung der Energie auf 
1) HiRN, Récherches sur l'équivalent mécanique de la chaleur 1858, pag. 1. Théorie 
mécanique de la chaleur I. 1865. 
?) Hen, 1, c. 
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