EEUU.
Ideale Gase. 467
Wenn wir das Gas auf umkehrbarem Wege bei der Temperatur 7' von seinem
ursprünglichen Druck ? und dem Volumen 2 auf den Enddruck 7 und zum
Endvolumen 7 gebracht bátten, so wáre die dazu nôthige Wärmemenge
V V
d V
e - foa =RT|Z = RT lg.
Die Aenderung der Entropie ist also dabei
y
Sy — Sy = Ko,
wihrend bei dem wirklich ausgefiihrten, nicht umkehrbaren Process
GA ZA
V
ist. Da (1 — 5) <= log — so sieht man, dass
V,
2 «9, — 8)
Bei einem geschlossenen Process, bei dem man das Gas aut umkehrbarem
Wege auf den Anfangsdruck und das Anfangsvolumen zurückführen wiirde,
wire also
wie es sein soll.
8) Diese Versuche von JouLE scheinen experimentell zu bestätigen, dass die
; oU ; ; : ; ;
Gleichung E 0 thatsáchlich für die Luft gültig sei, dass die Luft also streng
dem ManrorTE-GaAv LussaC'schen Gesetz folgt. Falls Abweichungen von der-
selben stattfanden, so musste sich bei diesen Versuchen zeigen, dass die blosse
Volumenveránderung eines Gases bei constanter Temperatur eine grôssere Wärme-
menge in Anspruch nimmt, als sie zur Leistung der äusseren Arbeit erforderlich
ist, oder dass trotz der Zufuhr der zur Leistung der Arbeit erforderlichen Wárme-
menge doch noch eine Temperaturerniedrigung des Gases eintritt.
Versuche dieser Art haben JouLE und THoMson!) angestellt. Sie liessen
einen Luftstrom stationär durch ein Rohr strömen, in welchem ein Wattepfropf
so angebracht war, dass derselbe den Durchgang der Luft verzögerte, dass also
vor und hinter dem Wattepfropf eine Druckdifferenz vorhanden war, die, wenn
die ganze Strömung stationär verlief, ebenfalls stationär war. Bei den einzelnen
Versuchen, bei denen hinter dem Wattepfropf der Druck P — 1 Atm. herrschte, war
vor dem Pfropf der Druck p = 1:43; 2:26; 818 Atm. Es wurde nun thatséchlich
beobachtet, dass hinter dem Pfropf die Temperatur der Luft etwas niedriger war,
als vor demselben, nämlich in den drei Versuchen um 0':108?; 0:363^; 1:10? €.
Da der Vorgang stationür ist, alle Temperaturen constant bleiben, so wird im
Ganzen nur diejenige Arbeit geleistet, welche dazu nóthig ist, um die Luft aus
dem Zustand vor den Pfropf in den Zustand hinter den Pfropf zu bringen. Die
Arbeit, die dazu nóthig ist, um die lebendige Kraft des strómenden Gases zu
ändern, da es hinter dem Píropf eine andere lebendige Kraft als vor demselben
hat, ist bei den vorhandenen Geschwindigkeiten so klein, dass sie zu vernachlässigen
1) THOMSON und JouLE, Phil. Trans. 1854, pag. 321; 1862, pag. 579-
30”