Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

    
«ehe 
  
  
  
  
Schmelzprocess und Sublimationsprocess 497 
Da 4$ nur < 0 sein kann, so schliesst man daraus, welche Vorgánge über- 
haupt móglich sind. 
Das Gleichgewicht ist bestimmt durch die Gleichung 
$.,— 0,— 0 oder ausführlicher ®@.(p, 7) — 0,(5, 7) — 0. 
Dies stellt eine Gleichung zwischen ? und 7' dar, d. h. es giebt für 
jeden Druck f eine bestimmte Schmelztemperatur und für jede 
Temperatur einen bestimmten Schmelzdruck. 
Die Schmelztemperatur ist also vom Druck abhängig. 
Aus der Gleichung 06, — 0, — O folgt, wenn wir stets auf der Gleich- 
gewichtscurve bleiben 
d d 
ZT (®, = ®,,) a7 + ap (i, E ®,,) dp zz. 
  
  
d do,, bus 
Nun ist E = g, 7 — «, Wo c das specifische Volumen der Flüssigkeit 
und « das specifische Volumen des festen Kórpers ist, und es ist ferner 
00, ob, 
FS p= 
also 
0 
270. — ®,) =" (S. — uu). 
Nun ist ,$, — ,S,, gleich der Entropiezunahme, wenn ] Kilo fester Substanz 
in den flüssigen Zustand übergeht bei der Temperatur 7' und dem zugehörigen 
Schmelzdruck ?. Diese Entropiezunahme ist nach dem zweiten Hauptsatz gleich 
der zuzuführenden Wärme, d. i. der Schmelzwärme p', dividirt durch die Tem- 
peratur. Also wird unsere Gleichung 
p 
— 7 41 + (3 — 1) dp = 0, 
also 
dp 
r —— — 
p = (sc 1) 7 77° 
ein Ausdruck für die Schmelzwärme, der ganz analog dem obigen für die Ver- 
dampfungswärme ist. Wir entnehmen daraus zunächst 
dT 7 
gE np 
2 ; : dT 
Da p' und 7 positive Grossen sind, so hingt das Vorzeichen von 25 ab, 
von dem Vorzeichen von s — «. Ist c — «, dehnt sich also die Substanz beim 
; oc dT 15 : ; 
Schmelzen aus, wie Wachs, so ist d$ positiv, also bei hóherem Druck ist auch 
die Schmelztemperatur hóher. Solche Kórper nennen wir Kórper vom Wachs- 
typus. Ist o <r, zieht sich also die Flüssigkeit beim Schmelzen zusammen, 
wie Wasser, so ist bei höherem Druck die Schmelztemperatur niedriger. Solche 
Körper gehören zum Wassertypus. 
28) Um die Grösse der Temperaturerniedrigung für Wasser zu bestimmen, 
wenn der Druck um eine Atmosphäre wächst, braucht man bioss die calorisch 
I 
gemessene Schmelzwárme r=5 einzuführen und zu setzen dp = 1 Atm. 
a 787 ; J 
= 10333 2 ^! — 19:95 s — 0:001000, « — 0:001096, woraus sich ergiebt 
dT — -— 00073. 
WINKELMANN, Physik, II. 2. 
32 
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
  
  
   
    
    
  
     
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
    
      
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