Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

     
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Anwendungen der mechanischen Wärmetheorie. 
   
     
    
   
  
  
  
  
     
   
   
    
  
      
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
    
  
Im Falle der Zersetzung des Bromwasserstoffamylens oder des 
Phosphorpentachloridgases wird 
Fas LB Vo d . 
74 
Zunächst sieht man, dass in dieser Klasse die Zersetzung ab- 
hängig ist von dem Volumen, welches von den Gasgemengen ein- 
genommen wird. 
Ist bei bestimmter Temperatur und bestimmtem Volumen Gleichgewicht 
eingetreten und vergrössert man das Volumen, so entspricht diesem ein Gleich- 
gewichtszustand, in welchem %, resp. %, grösser und %, kleiner sind. Also 
durch Vergrösserung des Volumens bei constanter Temperatur tritt 
neue Dissociation ein. 
Bei constantem Druck geht die Dissociation vor sich nach dem Gesetz 
zg = CT Tarr oder 2273 .. CTe 38H 
ny "d, 
Ist das Z positiv, so ist für 7'— 0 auch %, = 0 resp. #3 = 0; also ist dann 
gar keine Dissociation vorhanden. Bei wachsender Temperatur wächst die 
Dissociation fortwährend, bis bei 7'— ce vollstándige Zersetzung stattfindet (z;,— 0). 
Trägt man für z,, #9, 24 die Werthe ein 
AP sb CLA iP 
7 " 1, = 
1 > 2 7” 3 7’ 
so werden die Dissociationsgleichungen auch 
2 7 E 
Ze _ prevent rep. PAC BT Tom. 
fi fi 
Auf diese Form führen die Gleichungen von GiBBs!), BOLTZMANN?) VAN DER 
WAALS?). 
Für diejenigen Processe, bei denen v, einen anderen Werth als 0 oder 1 
hat, sind aus der allgemeinen Formel (2) auch die betreffenden Specialisirungen 
leicht zu entnehmen. 
Nach diesen Ausführungen sind nun die Dissociationen bei Systemen der 
oben (pag. 500) angeführten Klasse I vollständig erledigt‘). 
36) Was die Dissociationen der Klasse II und III anlangt, so tritt bei diesen 
in dem System ausser dem Gasgemenge noch ein fester Körper auf, entweder 
als ursprüngliche Substanz (Klasse IT) oder als Dissociationsprodukt (Klasse IIT). 
Bezeichnet man daher für Klasse II das thermodynamische Potential von 
1 Grammolekül des festen Kórpers mit V(5, 7) und das thermodynamische Potential 
des Gasgemenges aus z4 und 24 Molekülen der beiden Produkte mit 0 (5, 7, 25,7), 
so ist das gesammte thermodynamische Potential 
ili Q — n, (5, T) + @(p, 7, 7g, 7g). 
a Falls z,, 24, 24 die Veränderung dz, dn, dz, durchmachen, ändert sich 
Q um 
D D 
dQ — W(5, T) dn, + io. dns + = dng. 
1) GBs, SILL. Journ. 18. 1879. 
2) BoLTZMANN, WIED. Ann. 22, pag. 65. 1884. 
3) vAN DER WAALS, Beibl 4, pag. 751. 1880. 
4) Ueber das sogenannte »GiBBS'sche Paradoxone, s. GrBBS. Thermodynamische Studien, 
pag. 192. — C. NEUMANN, Ber. d. süchs. Ges. 43, pag. 75. 1891. — DUHEM, Mém. de Lille 2, 
No. 8. 1892. — WIEDEBURG, WIED. Ann. 53, pag. 684. 1894. 
  
 
	        
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