Anwendungen der mechanischen Wärmetheorie.
3) Gefrierpunktserniedrigung verdünnter Lösungen.
42) In eben derselben Weise ergiebt sich, da aus einer Salzlösung nur reines
Wasser ausfriert, dass beim Gefrierpunkt Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit und
festem Körper existirt, wenn
(Pe
2 HI)
wobei e' sich auf das Eis, ¢ sich auf die Lósung bezieht.
i : Wenn nun die Gefriertemperatur des reinen Wassers mit 7, die der Salzlésung
Lik mit 7' bezeichnet wird, so ist
0c! 22)
Io = (7 — To) (a7 — 7] -
pitt p == { o) (5 077),
0 , (99 ; ; jas
Da nun | 57; Caso So 27] —— S, ist, so ist Sy — S', die Aenderung
der Entropie beim Uebergang von 1 Mol. Eis in Wasser. Ist also g, die Schmelz-
wärme für 1 Mol. Eis, so ist‘
0o! 0
ra S-9= 2,
also ist
20 (7o — 7) 2o
à MAP?
Drückt man ¢, und A im C. G. S. System aus und setzt Z, — 273, so wird
74 Z,— 7
15
Die Gefrierpunktserniedrigung 7, — Z hángt also nur ab, von
dem Verhältniss der Molekülzahlen, nicht von der Natur des ge-
lösten Körpers. Auch diese Gleichung ist durch RAOULT geprüft worden und
die Abweichungen von ihr haben zur Aufstellung der Theorie der Lôsungsdisso-
ciation geführt ?).
4) Verdampfung von Lósungen flüchtiger Stoffe.
43) Bisher war vorausgesetzt, dass der gelóste Kórper für sich selbst bei
den in Rede stehenden Temperaturen keine merkliche Dampfíspannung besitzt.
Daher war der Dampf über der Lösung reiner Wasserdampf. Ist diese Voraus-
setzung nicht mehr erfüllt, so ist der Dampf in ähnlicher Weise gemischt wie
die Lösung selbst. Das ist also z. B. der Fall bei der Lösung von Alkoholen
oder Fettsäuren in Wasser. Vorausgesetzt wird aber immer noch eine sehr ver-
dünnte Lösung. ,
Sind in der Flüssigkeit z Moleküle Lösungsmittel und z, Moleküle gelöste
Substanz vorhanden, in dem Dampf dagegen %' Moleküle des Lösungsmittels
und z,' Moleküle der gelösten Substanz, so sind die numerischen Concentrationen
' I
" 24
h=— '
= T A. umo ete
n+ ng’ A n+ ny’ n' + n! “1 n' + ny
Die allgemeine Gleichgewichtsbedingung ist dann
2 nt
A
1 , t
ho pt Jn um v © 75 ume Hi (ve 191 7- Ye v1'0,7).
a TT ) "TT
Es kann hier sowohl aus dem Lósungsmittel, wie aus der gelósten Substanz
ein Theil in Dampf übergehen.
Im ersten Fall ist v» — — 1, X, = 0, ve 1, v,/=0,
Im zweiten Fall ist v = 0, v, = — |, v=0, X, 7 +1.
1) OsrWALD, Lehrbuch ibidem, pag. 741.