Thermometrie.
Sowohl die Alkohol-, als die Tolluol-Thermometer sind von CHAPPUIS !) sorg-
fältigst untersucht und mit den Wasserstoffthermometern verglichen worden,
sodass die Correctionen dieser Thermometer ebenso wie die der Quecksilber-
thermometer in dem von der Reduction auf das Gasthermometer handelnden
Abschnitte mitgetheilt werden kônnen. PERNET.
Gasthermometer.
I. Einleitung.
Man kann ein Gas in doppelter Weise als thermometrische Substanz be-
nutzen: 1) man beobachtet die durch die Temperaturänderung eintretende
Volumänderung, während der Druck des Gases unverändert bleibt; 2) man
beobachtet die durch die Temperaturänderung eintretende Druckänderung,
während das Volumen des Gases sich nicht ändert. |
1) Bezeichnet man das Volumen einer gegebenen Gasmasse unter dem
Drucke P
bei der Temperatur 0? mit 7,
» » » 100° DE V, oo
so ist der Zuwachs des Volumens von 0° bis 100° gleich V,,,— ¥V,. Hat das
: Vioo — FA ; :
Volumen V, einen Zuwachs Eie VU 7 erhalten, so ist die Temperatur von 0?
auf 1? gestiegen; ist der Zuwachs des Volumens 7, gleich
,. Vasa — Pa
100 ,
so ist die "Temperatur 79. Beobachtet man daher bei einer unbekannten
Temperatur Z9 das Volumen V, so hat man
lan,
V, = V. = É- d pret
und daraus
y
n s qu). (1)
: A Vioo m: V,
Die Grösse |
Vioo a Vo su
7, 100”
bezeichnet man als den Ausdehnungscoëfficienten des Gases und erhält hiermit
A
fee P (1a)
Aus der Gleichung (1) resp. (1a) geht hervor, dass zur Temperaturbestimmung
die Kenntniss dreier Volumina nothwendig ist; das Volumen des Gases bei 0°,
bei 100? und bei 79.
2) In analoger Weise ldsst sich die Temperaturbestimmung durch Druck-
messungen ausführen, wenn das Volumen des Gases constant gehalten wird.
1) Archives des Sciences physiques (8) Tome 28, pag. 204.