Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

    
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
     
  
  
  
  
  
Uebergang des festen in den flüssigen Aggregatzustand. 
3 
A 4 Nr 0? 
gegeben, nämlich 
3 
ve 4x/6°" 
Berechnet man diese Zahl für ein Gas unter einem bestimmten Druck, z. B. 
einer Atmosphäre, so gilt dieselbe natürlich entsprechend der Regel von AVOGADRO 
auch für alle übrigen Gase. Wir gelangen so zu dem Resultat, dass sich in 
1 cm3 unter dem Druck einer Atmosphäre etwa 
N = 21 Trillionen 
Molekeln befinden. 
Als weitere Litteratur über diesen Gegenstand sei noch erwähnt: 
MAXWELL, Phil. mag. (4) 46, pag. 453. 1873. 
N. D. C. Hopczs, Sill J. 5, pag. 135—136. 1870. 
W. THoMsoN, Nature 28, pag. 203, 250, 274. 1883; EXNER's Rep. 21, pag, 182 — 197, 
217—240. 
A. W. REmOLD, Rep. Brit. Ass. Aberdeen 1885, pag. 986- 987. G. JAGER. 
Uebergang des festen in den flüssigen Aggregatzustand. 
  
Diejenige Eigenschaft, deren Grösse vor allem den Unterschied fester und 
flüssiger Körper bedingt, ist ihre innere Reibung oder ihr Widerstand gegen 
Formveränderung, während sie in Bezug auf Volumveränderlichkeit nicht sehr 
von einander entfernt stehen. Aus den jüngsten Versuchen von VoIGT!) geht 
hervor, dass z. B. Kupfer eine etwa 4-10° fach so grosse innere Reibung hat 
als Wasser?. Da jedoch die Werthe dieser Constanten bei verschiedenen 
flüssigen und jedenfalls auch festen Substanzen innerhalb weiter Grenzen varliren, 
so lässt sich allgemein hierauf keine scharfe Abgrenzung zwischen festem und 
flüssigem Aggregatzustand basiren. (s. Artikel »Aggregatzustand«.) 
Die innere Reibung ist in erster Linie eine Function der Temperatur, mit 
der sie in hohem Grade variabel ist, in zweiter eine solche des Druckes. 
Es scheint in Folge dessen möglich, durch Temperaturänderung einen 
kontinuirlichen Uebergang zwischen beiden Aggregatzuständen herbeizuführen, 
wie das Verhalten von Substanzen, wie Glas, Siegellack. Guttapercha, Pech, 
Butter zu illustriren scheint. Allen solchen ist jedoch gemeinsam, dass sie 
nicht als chemisch einheitliche Individuen anzusprechen sind, und die Betrachtung 
der physikalischen Gemische (s. weiter unten), denen sie somit zugehören, wird 
ihr Verhalten in wesentlich anderer Weise verstehen lehren. 
Einheitliche Körper. 
Bei keinem chemischen Individuum ist bisher eine Continuität zwischen 
fester und flüssiger Form bekannt, sondern der Uebergang beider erfolgt derart, 
1) W. VorcT, Gótting. Nachrichten, Bd. 38, pag. 71. 1892. 
2) In C. G. S.-System nach VorGT:; Cus — 548-109, Ni» — 138105, Messing n 
= 55,4:105, Bronze 7, — 107:10* H,O (flüssig) * — 12:10—?. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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