Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

wie | 
  
  
Anorganische Körper. 767 
einem Wasserstoffmanometer gemessen. Es wurde das Volumen, welches die 
Flüssigkeit und ihr Dampf einnehmen, constant erhalten. Bei verschiedenen an- 
gewendeten Flüssigkeitsmengen fielen die Dampfdruckcurven bis zum kritischen 
Punkt immer übereinstimmend aus. Oberhalb desselben gingen sie auseinander 
(s. o. pag. 660). Die Beobachtungen liessen sich nach der BERTRAND’schen 
Formel 
Ta 
(T 4-127y 
darstellen, in welcher, wenn die Drucke in Atmospháüren ausgedrückt sind, die 
Constanten die Werthe haben 
a = 57074 b = 59-572 
P= +6 
log G = 14.00527. 
Sie liessen sich aber auch ebenso gut darstellen, wenn man aus der CLAUSIUS- 
schen Zustandsgleichung 
RT al "—b 
T—2 CRD 
  
p= 
die Werthe von Z, s, c nach der oben pag. 736 entwickelten Methode ent- 
nimmt. Die hier auftretenden Constanten a, 4, z haben folgende Werthe: 
a = 4033:869 b = 08320 #n ==11913. 
4) BarTeLLil) hat die Dampfspannungen des Wassers aus der Messung der 
Isothermen des Wasserdampfes bestimmt. Seine Versuche erstrecken sich bis 
zur kritischen Temperatur. Der Apparat, in dem der Wasserdampf sich befand, 
bestand aus Stahl, da Glas bei hohen Temperaturen aufgelóst wird. Das von 
dem Dampf in dem Stahlmessrohr eingenommene Volumen wurde dadurch ge- 
messen, dass die in das Stahlrohr eingedrungene Quecksilbermenge — natürlich 
unter Berücksichtigung der Compression und thermischen Dilatation — bestimmt 
werden konnte. Das Wasser wurde sorgfáltig gereinigt und destillirt — in der 
Kälte, Die Drucke des gesáttigten Dampfes wurden durch die Bror-REGNAULT- 
sche Formel dargestellt, welche aber in den verschiedenen Temperaturintervallen 
verschiedene Constanten bekommen musste. Es waren nümlich in der Formel 
log P= a + OB! + cy? 
die Constanten 
L Zwischen —10? und 100? | IL Zwischen 100? und 2009 |IIL Zwischen 250° und 364° 
a = 41325067 a = 62998803 a= 63210426 
b= 00137486 b= — 2190434 b= — 2248200 
c= --4101985 € — — 5015341 ¢ = — 5025107 
log B = 000701402 log B = 9:9852446—10 log B = 9:98640132 —10 
log v= 9°996704881—10 | /Jogy = 9:99824905 —10 | Jog y= 9-99824089—10 
Die nach diesen Formeln berechneten Dampfspannungen sind in der folgen- 
den Tabelle eingetragen. Sie stimmen gut mit denen von REGNAULT und MAGNUS. 
Bei hohen Temperaturen stimmen sie auch ziemlich gut mit denen von CAILLETET 
und COLARDEAU. 
5) Ramsay und Young?) benutzten R6hren von griinem, nicht angreifbarem 
Glas und maassen die Drucke mit einem Luftmanometer. 
Der Verlauf der Dampfspannungen ist in folgender Tabelle gegeben: 
1) BATTELLI, Mem. dell’ Accad. di Torino (2) 41, pag. 33. 1891; (2) 43, pag. 1. 1892, 
?) Ramsay und Young, Phil. Trans. 1892 A., pag. 107. 
M 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.