784 Gesüttigte Dàmpfe. Zahlenmaterial üb. Spannung u. specifisches Volumen gesáttigter Dümpfe.
XLI. Aethyláther.
a) Dampfspannungen. Ueber die Dampfspannungen des Aethyläthers
liegen vier ausführliche Messungsreihen vor, námlich von
REGNAULT zwischen den Temperaturen —20 und +120.
Ramsay und Youxc zwischen den Temperaturen —20 und +193.
BaTTELLI zwischen den Temperaturen —30 und --197 (krit. Temp.)
SAJOTSCHEWSKI zwischen den Temperaturen 100 und 4-190 (krit. Temp.)
Ferner liegen noch in kleinem Intervall Messungen von WÜLLNER vor.
M Ueber das Material und die Darstellung der Beobachtungen gilt folgendes.
1) REGNAULT!) behandelte den Aether folgendermaassen. Möglichst reiner,
aus sehr reinem Alkohol hergestellter Aether wurde mehrfach mit einer con-
centrirten Lösung von Aetzkali in Wasser geschüttelt, dann im Wasserbad destillirt.
AM Nachdem er dann 24 Stunden lang über pulverisirrem Chlorcalcium gestanden
Il hatte, wurde er von neuem destillirt und so mehrere Male getrocknet und.
destillirt. "l'rotz dieser Behandlung zeigte der Aether eine von selbst stattfinden-
Veränderung, welche sich auch in den Dampfspannungen aussprach. Mit diesem
Aether machte REGNAULT fünf Reihen von Beobachtungen, die er durch die
Formel
log P= a + bat+20 + cp,
wo P der Druck in mm Hg, / die Temperatur an dem Luftthermometer ist.
Die Constanten haben folgende Werthe
a = 50286298 log a = 00145775
| b = + 00002284 log 8 = 9:9968771— 10
| c — — 38:1906390
2) Ramsay und Young?) haben die Dampfspannungen des Aethers nach der
| Isothermenmethode bestimmt. Sie stellten reinen Aether auf folgende Weise
| her. Absoluter Alkohol wurde durch Schwefelsäure in gewöhnlicher Weise in
Aether verwandelt. Das Destillat wurde zuerst mit Aetznatron geschüttelt, um
die schweflige Säure zu ensfernen, und dann noch einmal destillirt. Dann blieb
es über Chlorcalcium stehen, um einen grossen Theil des Alkohols zu entternen,
und wurde noch einmal destillirt. Dann wurde es mit Wasser oft geschüttelt,
um die letzten Spuren Alkohol zu entfernen, mit Chlorcalcium getrocknet und
wieder destillirt. Das Destillat wurde mit metallischem Natrium zusammen-
gebracht, biskein Gas mehr entwickelt wurde. Dann wurde es vom Natrium
weg destillirt und mit frischem Natrium einige Monate stehen gelassen. Nach
nochmaliger Destillation siedete es constant bei 34/72? und 763:1 m.
Mit diesem Aether erhielten sie Resultate, die sie durch die Formel
log P= a + ba’ + cB
darstellten. Darin ist Zin mm Hg, ¢ in C° ausgedriickt und die Constanten
haben folgende Werthe
a = 59834771 log a. = 9:99827459—10
log (— 5) = 05240258 log B = 9:99130336 — 10
log (— ¢) = 9:5133238—10
1) REGNAULT, Rél. des exp. Il, pag. 375.
?) Ramsay und Younc, Phil. Trans. 1887, pag. 57.