Full text: Handbuch der Physik (Zweiter Band, zweite Abtheilung)

  
  
  
    
   
   
  
  
  
   
  
  
   
     
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
  
   
  
   
   
  
     
      
Ungesättigte Dämpfe. 
Ungesättigte Dämpfe. 
I. Allgemeines. Dampfdichte. 
1) Wenn ein Dampf von einer Flüssigkeit getrennt wird und nun Volumen- 
vergrösserungen oder 'Temperaturerhóhungen unterworfen wird, so bleibt er nicht 
mehr gesittigt, sondern wird ungesáttigter oder überhitzter Dampf. Wird 
bei constanter Temperatur das Volumen des Dampfes vergróssert, so nimmt 
sein Druck ab, ähnlich wie es der Druck eines Gases thut. Wird umgekehrt 
ungesáttigter Dampf bei constanter Temperatur comprimirt, so wáchst sein Druck. 
Aber dieser wächst nur so lange, bis er gleich dem Druck P des gesättigten Dampfes 
(bei dieser Temperatur) geworden ist. Denn dann schlägt sich der Dampf in 
flüssiger Form nieder und hört auf, ungesättigter Dampf zu sein. Wird ferner 
ungesättigter Dampf bei constantem Volumen erhitzt, so steigt sein Druck an- 
genähert nach dem MARIOTTE schen Gesetz. Der Dampf ist dann überhitzt. 
Bei jeder Temperatur aber ist der Druck des überhitzten Dampfes kleiner als 
es der Druck des gesáttigten Dampfes bei derselben Temperatur wäre. Der 
Zusammenhang zwischen Voiumen 2, Druck f und Temperatur Z'eines unge- 
sátügten Dampfes ist in erster, aber wenig genügender, Annáherung durch das 
MaRIOTTE-GAY-LussAC'sche Gesetz gegeben: 
pv = RT, 
Darin ist A eine Constante, die für jeden Dampf proportional der ange- 
wendeten Menge Substanz und umgekehrt proportional der Dampfdichte (be- 
zogen auf Luft oder Wasserstoff) ist. Bezeichnet man mit » die angewendete 
Menge (in Kilogrammen), mit / die Dampfdichte (bezogen auf Luft) und misst 
QU, : … Ker 
man die Volumina in z;?, die Drucke 1n A so ist 
m 2927 
7 ; 
Bezeichnet man die Dampfdichte, bezogen auf Wasserstoff A, = 2, mit A 
so ist ja A = 14:44 / und es wird dann einfach in runder Zahl 
2m 
Kd 
2) Wenn für die Luft (resp. für Z/) die genaue Gültigkeit des MARIOTTE-GAY- 
LussaCschen Gesetzes angenommen wird, so muss jeder Dampf, wenn er eben- 
falls dem ManiorTE-GAv-LussAC'schen Gesetz genau folgt, eine bestimmte Zahl 
als Dampídichte ergeben, bei welcher Temperatur 7 und bei welchem Druck 
resp. Volumen man ihn auch mit Luft vergleicht. Weicht aber der Dampf vom 
ManioTTE-GAv-LussAC'schen Gesetz ab, so muss seine Dampfdichte sich anders 
ergeben, je nach den Temperaturen und Drucken, bei denen man sie bestimmt. 
Um constante Zahlen für die Dampfdichten zu erhalten, ist es nothwendig, 
die Dämpfe in erheblich überhitztem Zustand zu untersuchen, da die Gültigkeit 
TE’schen Gesetzes um so mehr zutrifft, je weiter der Dampf von der 
— 
— 
des MARIOT 
Sättigung entfernt ist. 
Die Methoden zur Bestimmung der Dampfdichte sind Bd. I, pag. 148, an- 
That liefern diese Methoden auch für die meisten Substanzen 
gegeben. In der 
constante Werthe. für /, unabhängig davon, bei welcher Temperatur und bei
	        
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