Ausdehnung der Flüssigkeiten.
dieselbe liegt also innerhalb des stumpfen Winkels poh' = 116° 7' und bildet
mit 5 den Winkel 18° 48’.
Ebenso wie der Feldspath verhalten sich der Epidot und der Augit; auch
hier liegt die zweite Axe innerhalb des stumpfen Winkels pol. Beim Azurit
und Gyps liegt hingegen die zweite Axe innerhalb des spitzen Winkels poh,
dabei ist hier der Winkel der zweiten Axe mit p durch ein negatives Vorzeichen
| bezeichnet. Die von FizEAU erhaltenen Resultate waren:
Ausdehnungscoëfficienten | Epidot | Augit
. 10:0000091326 | 0:000013856
der ersten Axe
der zweiten Axe. . . . 33400 2730
der dritten Axe . . - . - » 108600 7910
Winkel der zweiten Axe mit ? 917-8! 538? 91'
Winkel po/%' des Krystalles . . 115227 | 1062. 1!
Azurit von | Gyps von
Ausdehnungscoéfficienten
Chessy | Montmartre
Lu EE
der ersten Axe . . . . . | 0000012589 | 0-00041634
der zweiten Axe. - . . = 20810 1570
der driiten Axe . +... + -- — 00980 29330
Winkel der zweiten Axe mit p.| —29° 3' —15? 2'
Winkel ? o 4' des Krystalles . | 92° 21! 113' 46'
A. WINKELMANN.
Ausdehnung der Flüssigkeiten.
I. Methoden.
Da die Flüssigkeiten keine selbständige Gestalt haben, kann nur die
Volumenausdehnung bestimmt werden. Der Ausdehnungscoéfficient der Flüssig-
keiten ist daher immer der cubische.
Die Methoden zur Bestimmung der Ausdebnung sind zweierlei Art. Erstens
wird die scheinbare Ausdehnung in Gefüssen beobachtet, deren cubischer Aus-
dehnungscoéfficient bekannt ist, und daraus die wahre Ausdehnung berechnet.
Zweitens wird die Ausdehnung unabhängig von der Ausdehnung der Gefässe
ermittelt, indem man den Satz zu Hilfe nimmt, dass in communicirenden Röhren
zwei Flüssigkeitssäulen sich das Gleichgewicht halten, wenn ihre Höhen sich
umgekehrt wie die Dichtigkeiten der Flüssigkeiten verhalten.
Nach der ersten Methode sind besonders von Kopp!) zahlreiche Beob-
achtungen durchgeführt; die von demselben angewandten Apparate werden
Dilatometer genannt. Diese bestehen aus einer calibrirten Glasröhre, an welche
ein kugelförmiges Gefäss angeschmolzen ist. Das Volumen des Gefässes bis zur ||
'Theilung und das Volumen der Róhre ist zunächst zu bestimmen.
Es sei das Volumen des Geíüsses bis zur Theilung bei 0? gleich 0,
» n w» » zwischen zwei Theilstrichen x5 ns
der cubische Ausdehnungscoéfficient des Glases gleich x.
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!) Korr, LIZB. Ann. 94, pag. 257. 1855.