Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Bestimmung der Dielektricitätsconstanten von Gasen. 89 
die Condensatorplatten hätten verbogen werden können. Die Versuche wurden in 
folgender Weise angestellt: Zuerst wurde die Condensatorplatte zur Erde abgeleitet 
und die Collectorplatte in Luft (Dielektricitätsconstante D,) mit einem Pol einer Kette 
von 300 Daniells verbunden. Sie hat dann das Potential KV. Dann wird ein 
anderes Gas eingeführt mit der Dielektricitäts-Constante D,. Dann ist das 
; D 
Potential auf der Collektorplatte 77 p. . Verbindet man die Collektorplatte nun 
2 
wieder mit der Batterie und die Condensatorplatte mit einem Elektrometer, so 
muss zur ersten Elektricitit zustrómen, von der zweiten durch das Elektrometer 
; : D 
abstrómen und zwar so viel, dass das Potential von V —* auf / wächst, so dass 
D 
— . . 2 
also der Ausschlag « des Elektrometers proportinal ist: 
D, 
v (1-2). 
Untersucht man noch, wie gross der Ausschlag x, des Elektrometers ist, der 
; ; : : D 
einem bestimmten Potential entspricht, so hat man dadurch auch —. 
Da 
Es ergaben sich die Dielektrititätsconstanten eines jeden Gases wachsend 
mit wachsendem Druck und zwar ihm  proportinal Setzt man daher die 
Dielektricitätsconstante für das Vacuum gleich 1, so sind für die folgenden Gase 
bei normalem Druck und normaler Temperatur folgendes die Werthe von 2, 
denen zugleich die Grósse y/D und die Brechungsindices beigesetzt sind, um 
die Vergleichung mit MAxWELL’s Gesetz zu ermöglichen. 
  
  
  
| D | y» | 7” 
Luft... . . oo. 21000590 | 1000295 |. 1000204 
Kohlensäure Ete | 1000946 1:000473 1000449 
Wasserstoff 25. … 1:000264 1:000132 1:000138 
Kohlenoxyd . . . .…. … 1:000690 1:000345 1:000346 
Stickoxydul - . 4. . 4 . 1:000994 1-000497 1-000503 
Oelbildendes Gas. . . . . 1:001312 1:000656 1:000678 
Sumpfígas..... 2 Lo a 20 1:000944 1:000472 1:000443 
Das MaxwELL'sche Gesetz zeigt sich also hierbei ausgezeichnet bestätigt. 
Weitere Versuche darüber sind von AYRToN und PrnRv!) angestellt. Sie be- 
nutzten zwei Condensatoren, von denen der eine ständig mit Luft gefüllt war, 
während der andere mit Luft oder andern Gasen gefüllt werden konnte. Es 
sei C die Capacitát des ersten Condensators, C, die des zweiten. Eine Kette 
von 87 Daniells lud mit dem einen Pol den Condensator I zum Potential 7, 
den Condensator II zum Potential — 7. Es waren dann auf der Collektorplatte 
die Elektricitátsmengen /C und — C, enthalten. Dann wurden die Collektor- 
platten durch ein Quadratelektrometer unter sich verbunden. Der Ausschlag des 
Elektrometers war dann proportional 
V(C — C). 
Ebenso wurde der Ausschlag des Elektrometers gemessen, wenn beide 
Collektorplatten gleichnamiges Potential v hatten und mit dem Elektrometer ver- 
bunden wurden. Der Ausschlag war proportional 
7 (€ 4- €). 
1) AYRTON und PERRY, Asiatic Soc. of Japan Apr. 18. 1877, s. GORDON, Elektricity I, 
pag. 130. 1879. 
 
	        
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