Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Elektricitätsleitung in dielektrischen Körpern. 91 
den sogen. Isolatoren, eine Leitung der Elektricitüt statt, es lassen sich die Wider- 
stànde, welche sie einem Strom entgegenstellen, messen. Die Dielektrika nehmen 
also durch eine einwirkende elektrische Kraft einerseits einen dielektrischen 
Polarisationszustand an, andrerseits leiten sie die Elektricitit nach dem Omnw'schen 
Gesetz. Ob und wie diese beiden Vorgänge, dielektrische Polarisation und Leitung 
bei einer und derselben Substanz zusammenhängen, ist noch fast ganz unbekannt. 
Nach MAxweLL*) hängen sie gar nicht zusammen, sind sie ganz von einander 
unabhängig und superponiren sich also in einem Dielektricum. Ist D die Di- 
elektricitätsconstante, 7 der specifische Widerstand pro Volumeneinheit der Sub- 
stanz, p die Dichtigkeit der Elektricität in einem Punkt und / das Potential in 
diesem Punkt, so ist 
Ü eV 91. .9F 0 oV 
STE A ERR 
óx Ar óx ) * ey Vr ày He SE sj 37 = 0. 
Wenn D und 7, beide constant sind, so werden diese Gleichungen 
und 
  
4x0 de 
Ap 12 2 
D dt 
woraus 
4x 
= Ce Dr. 
folgt. Setzt man 
TT 1 
D; 
so ist 
v 
pz Cen 7: 
Die Dichtigkeit der Elektricität, also auch die Ladung eines solchen Körpers, 
nimmt mit wachsender Zeit ab mit einer Geschwindigkeit, welche nur von Z, d. h. 
von D und 7, also von der Natur der Substanz abhängt. Daraus kann man die 
Vorgänge in einem Condensator ableiten, welcher ein unvollkommen dielektrisches 
Zwischenmedium enthält. 
Es sei C die Capatitit eines Condensators, X sein Widerstand (nach dem 
Onw'schen Gesetz) und Z die Potentialdifferenz seiner Platten. Es ist dann CZ 
die Elektricititsmenge auf der Platte mit höherem Potential. Der Strom, der 
nach dem Onuw'schen Gesetz den Condensator durchfliesst, hat die Stürke £. 
Wenn man diesen Condensator mit den beiden Polen einer Batterie von der 
elektromotorischen Kraft Æ, verbindet und wenn man mit ZQ eine Elektricitáts- 
menge bezeichnet, also mit 2d die in der Zeiteinheit durch die ganze Leitung 
hindurchgehende Elektricitátsmenge, d. h. die Stromstárke, so ist einerseits 
dQ JAE E 
a ‘PR 
andererseits, wenn 7, den Widerstand der Batterie bedeutet 
dQ. Fy —E 
) 
dt ra 
woraus sich ergiebt 
EF. E cE 
EET Ine Tt 
1) MAXWELL, Treatise I, pag. 468; deutsche Ausgabe. 
 
	        
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