Elemente. 139
wicht und wird meist vorwiegend nach anderen Rücksichten zu treffen sein. Die
räumliche Ausdehnung der das Element bildenden Stoffe ist zwar nach dem im
vorigen Art. Gesagten auf die elektromotorische Kraft des Elementes ohne Ein-
flussj wohl aber bestimmt sie neben der chemischen Natur dieser Stoffe den
elektrischen Widerstand des Elementes (s. Art. »Elektrische Ströme«) und da-
mit auch die Stärke des erzeugten Stromes. Man wird hiernach die Elemente
in den Richtungen, in denen die Berührungsflächen der verschiedenartigen Stoffe
verlaufen, möglichst ausgedehnt, in der darauf senkrechten Richtung möglichst
kurz bauen müssen, ausserdem aber dafür zu sorgen haben, dass nicht noch
besondere Widerstände, z. B. der die beiden Flüssigkeiten des vierten Typus
trennenden Schicht in mehr als nöthigem Maasse hinzutreten. Natürlich ver-
stärkt man die Wirkung des weiteren, indem man mehr und mehr Elemente zu
einer Batterie vereinigt; in welcher Weise dies zu geschehen hat, wird sich
jedoch besser im Anschluss an die Lehre von der Verzweigung elektrischer
Ströme darlegen lassen (s. Art. »Elektrische Ströme»). In zahlreichen anderen
Fällen kommt es nicht auf die Stärke, sondern auf die Constanz der Wirkung
an; hier treten die oben gemachten Erwägungen in Kraft, nebenbei aber noch
einige besondere Kunstgriffe, die grösstentheils den individuellen Elementen eigen-
thümlich sind, und von denen hier nur der häufiger anzuwendende angeführt
werden mag, darin bestehend, dass man das in seiner Flüssigkeit sich auflösende
Metall, also meistens das Zink, amalgamirt, damit die Auflósung nur in dem
durch die elektrischen Vorgánge bedingten, aiso unvermeidlichen Grade, nicht
aber auch noch durch direkte chemische Einwirkung erfolge. Ueber die besten
Amalgamirverfahren findet man in den praktischen Hilfsbüchern ausführliche
Angaben.
Die äussere Form, welche man den Elementen und Batterien gegeben
hat, ist eine sehr verschiedenartige. Die Säulenform knüpft direkt an die VoLTA’sche
Säule an, ihr zunächst steht die Stäbchenform, bei welcher die Flüssigkeit eben-
falls nur in der Durchfeuchtung fester Träger auftritt. Praktischer sind für
Demonstrations- und ähnliche Zwecke die Trog- oder Tauchbatterien, bei
denen die wirksamen festen Körper bei Beginn der Versuche in die Flüssigkeit
hinabgelassen und am Schluss, resp. nach jeder Beobachtung, wieder heraus-
gehoben werden; es kann dabei entweder für jedes Element ein besonderer
oder für alle ein gemeinsamer Trog benutzt werden, da die Flüssigkeit einen zu
grossen Widerstand hat, als dass sie durch die in letzterem Falle hergestellten
Nebenverbindungen den elektromotorischen Process beeintráchtigen kónnte. Die
grósste Verbreitung aber haben die Becherelemente gefunden; sie bestehen
aus einem gläsernen oder porcellanenen, cylindrischen oder parallelepipedrischen
Gefäss, der oder den betreffenden, in letzterem Falle durch eine porôse Wand
(Thoncylinder, thierische Blase, Gewebe u. s. w.) getrennten Flüssigkeiten
und den hineingestellten, gelegten oder gehängten festen Körpern, welche die
Form von ebenen, cylindrischen oder spiralfórmigen Platten, Stáben, Kreuzen
oder lockeren Massen besitzen. Die Weiterführung der Elektricitát erfolgt ent-
weder durch an den Polen angebrachte Quecksilbernápfe, in welche Dráhte
tauchen, oder durch feste Metallbánder, mit denen die Dráhte durch Klemm-
schrauben fest verbunden werden. Besondere Vorrichtungen, die zuweilen
Anwendung finden, sind solche zum selbstthätigen Nachfüllen der durch Aus-
scheidung schwächer gewordenen oder zum Fortführen der durch Auflösung zu
metallhaltig gewordenen Lósung, Vorrichtungen vom Charakter der »Rotations-
Batterien« und andere mehr.